Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS und Seereal Dresden arbeiten mit Partnern im „Realholo“-Projekt an innovativen Holo-Chips
Dresden, 7. Juli 2023. Dass Filme wie „Starwars“ oder „Blade Runner“ letztlich so erfolgreich wurden, lag nicht zuletzt auch den vielen visionären Details. Und dazu gehörten sicher auch die holografische Prinzessin Leia oder die schier in die Häuserschluchten der Zukunfts-Megacity hineinragende riesige dreidimensionale Werbung – die man sich ganz ohne unsere heutigen 3D-Kinobrillen anschauen konnte. Möglich ist dies mit echter Holografie, die – anders als in heutigen 3D-Filmen – den Augen nicht nur Raumeindrücke vorgaukelt, sondern Bilder wirklich in den Raum hineinprojiziert. An Holo-Chips, die eben dies in Autos, OP-Sälen und später vielleicht auch an Handy-Bildschirmen realisieren sollen, arbeitet das europäische Konsortium „Realholo“. Das wird bis zum Jahresende erste Demo-Geräte dafür vorlegen – und wichtige technologische Bausteine dafür werden aus Sachsen kommen.
Mikrospiegel-Chips erzeugen aus Millionen Lichtpunkten echte Raumbilder
Dazu gehört die 3D-Expertise von Seereal Technologies aus Dresden, vor allem aber auch die „Flächenlicht-Modulatoren“ vom Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS aus Dresden. Dabei handelt es sich um spezielle mechanisch-elektronische Chips, auf denen unzählige winzige Spiegel schwingen und dabei aus Millionen Lichtpunkten das gewünschte Hologramm erzeugen. Mit dabei sind außerdem der Halbleiter-Auftragsfertiger „X-Fab“, der in Dresden eine seiner Fabriken in Dresden betreibt, die österreichische Forschungsfirma „Technikon“ sowie die Partner „Nsilition“, „Omnichip“, „Valeo“ und „Sencio“, die dafür Zuschüsse aus dem EU-Programm „Horizon 2020“ bekommen.
Erklärvideo von Technikon:
REALHOLO H2020 – Phase modulating micro mirror array for real holographic mixed-reality displays from Technikon on Vimeo.
Neue 3D-Technik soll kopfschmerzfrei sein
Letztlich wollen die Projektpartner zusammen Holo-Projektorschaltkreise bauen, die zum Beispiel für Autofahrer Navigationspfeile und andere Informationen räumlich einblenden, oder Chirurgen helfen, sich auf wichtige Operationen vorbereiten. So sollen dann reale und computergenerierte Welten zur „Mixed-Reality“ (MR) oder „Augmented Reality“ (AR) der nächsten Generation verschmelzen – ganz ohne Kopfschmerzen, Schwindelgefühl oder andere Nebenwirkungen heutiger 3D-Systeme. Und die Ingenieure dahinter sind von der Überlegenheit ihres technologischen Pfades überzeugt: „Ein natürliches Seherlebnis kann nur mit echten holografischen Displays erreicht werden“, heißt es vom IPMS.
Autor: hw
Quellen: IPMS, Realholo, Seereal, Oiger-Archiv
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