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Ostdeutsche fühlen sich politisch einflusslos

Griechenland Die Akropolis in Athen. Foto: Heiko Weckbrodt

Mit der Demokratie – hier beispielhaft die Akropolis in Athen, das als Wiege der Demokratie gilt – können sich die Ostdeutschen laut einer Leipziger Studie identifizieren, nicht aber mit dem Demokratie-Alltag in Deutschland. Foto: Heiko Weckbrodt

Studienautoren der Uni Leipzig sehen ein „Fremdeln mit der Demokratie“ in Ostdeutschland

Leipzig, 28. Juni 2023. Die meisten Ostdeutschen identifizieren sich zwar mit der Demokratie, sind aber mit dem Alltag der deutschen Demokratie unzufrieden. Eine große Mehrheit hat das Gefühl, politisch ohne Einfluss zu sein. Das hat eine Umfrage des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts (EFBI) der Uni Leipzig unter 3.546 Ostdeutschen ergeben. Das haben die – beide aus Westdeutschland stammenden – Studienleiter Prof. Oliver Decker und Prof. Elmar Brähler heute mitgeteilt.

Zwei Drittel der Ostdeutschen halten es demnach für sinnlos, sich politisch zu engagieren. Kaum jemand glaubt, einen Einfluss auf die Regierung zu haben. „Wir beobachten also ein ausgeprägtes Fremdeln mit der Demokratie“, glaubt EFBI-Vizedirektor Dr. Johannes Kiess. „Sie wird von vielen nicht als etwas Eigenes verstanden.“

Die Sehnsucht nach der DDR sei ausgeprägt, zwei Drittel teilen sie. Drei Viertel fühlten sich als Ostdeutsche. Viele fühlten sich aber auch als Deutsche und als Bürger der Bundesrepublik, mehrere Identitäten können also parallel zueinander existieren.

Studie assistiert den Ostdeutschen „hohe Zustimmung zu rechtsextremen Aussagen“

Zudem sehen die Studienautoren hohe Zustimmung zu rechtsextremen Aussagen in den ostdeutschen Bundesländern. Chauvinistische und ausländerfeindliche Aussagen würden nur von einer Minderheit der Befragten abgelehnt.

Quelle: Uni Leipzig

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt