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IG Metall ruft Dresdner Bosch-Chipwerker zu Demo auf

Bosch-Chipfabrik Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Bosch-Chipfabrik Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

3000 Euro Inflations-Ausgleich gefordert

Dresden, 12. Juni 2023. Die Industriegewerkschaft (IG) Metall hat die Beschäftigten der Bosch-Chipfabrik in Dresden für den 13. Juni 2023 zu einer Demo vor den Werktüren aufgefordert. Damit wollen die Gewerkschaftler ihrer Forderung nach 3000 Euro Inflations-Ausgleichsprämie sowie gleichen Tarifen in Ost und West untermauern. Das haben die IG Metall Dresden und der Betriebsrat des Halbleiter-Werkes angekündigt. Sie rechnen mit rund 200 Teilnehmern aus der Belegschaft.

Gewerkschafter berichten über wachsende Unzufriedenheit

In der als „Chipfabrik der Zukunft“ gefeierten Halbleiterfabrik von Bosch in Dresden mache sich Unzufriedenheit unter den Beschäftigten breit, berichtet die Gewerkschaft. „Viele unbezahlte Überstunden und deutlich geringere Entgelte als im Westen bei längerer Arbeitszeit sorgen für Unmut unter den größtenteils hochqualifizierten Beschäftigten des vollautomatisierten Werks.“ Die Chipwerker wollen nun eine Ausgleichsprämie für die zuletzt stark gestiegenen Lebenshaltungskosten – und eine Gleichbehandlung der Boschstandorte in Ost und West. „Demokratie und Mitbestimmung in Sachen Arbeitsbedingungen dürfen nicht vor der sächsischen Landesgrenze haltmachen, sondern müssen auch im Dresdner Zukunftswerk mit Leben gefüllt werden“, kommentierte der Betriebsratsvorsitzende Markus Gunia.

Roboter dominieren die Bosch-Fabrik Dresden. Foto: Bosch

Blick in die Bosch-Fabrik Dresden. Foto: Bosch

Vorzeige-Investition der Schwaben in Sachsen

Das Chipwerk in Dresden war die bisher größte Einzelinvestition von Bosch und gilt als Vorzeigebeispiel für die hoch automatisierte vernetzte Fabrik der Industrie 4.0. Das schwäbische Unternehmen sieht 700 Beschäftigte vorerst als Zielgröße für Belegschaft – und damit weit weniger als in vielen anderen Großfabriken mit weniger hohem Automatisierungsgrad üblich.

Autor: hw

Quellen: IG Metall, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt