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TU Dresden ist patentstärkste Uni in Deutschland

"Ufo" haben die Photophysiker ihre Hochvakuum-Bedampfungsanlage genannt, die derzeit noch mehr schlecht als recht im angegrauten Beyer-Bau eingezwängt gelandet ist. Foto: Eckold, TUD

Eine der „Ufo“ genannten Hochvakuum-Bedampfungsanlagen der Dresdner Photophysiker, deren Forschungsergebnisse in organischer Elektronik für viele Patente gesorgt haben. Foto: Eckold, TUD

IW-Studie: Dresdner Uni kam von 2010 bis 2019 auf 680 Patentanmeldungen

Dresden/Köln, 31. Mai 2023. Die TU Dresden ist Deutschlands patentstärkste Universität. Das geht aus einer Vergleichsstudie des „Instituts der Deutschen Wirtschaft“ (IW) in Köln hervor. Die Dresdner Uni gehe „als eindeutige Siegerin aus dem Vergleich hervor“, heißt es in dem Aufsatz „Wie patent sind die deutschen Hochschulen?“.

Patentanmeldungen deutscher Unis und Hochschulen 2010 bis 2019 im Vergleich. Grafik: IW

Patentanmeldungen deutscher Unis und Hochschulen 2010 bis 2019 im Vergleich. Grafik: IW

Mit deutlichem Abstand vor Karlsruhe und München platziert

Demnach meldete die Dresdner Uni im Untersuchungszeitraum zwischen 2010 und 2019 insgesamt 680 Patente an und führte damit mit deutlichem Abstand die Liste an. Auf den Folgerängen platzierten sich das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit 508 und die Technische Universität München (TUM) mit 508 Patentanmeldungen. Das geht aus Mitteilungen des IW und der TUD hervor.

Stärken vor allem in Mikroelektronik, Energietechnik, KI und Medizin

„Die Studie zeigt, dass es der TU Dresden erfolgreich gelingt, aus exzellenter Forschung neue Ideen zur Lösung drängender Zukunftsfragen zu schöpfen und durch professionellen Transfer für die Praxis verfügbar zu machen“, kommentierte Prof. Andreas Pinkwart, Direktor des „TUD Excellence Center for Innovation, Transfer and Entrepreneurship“ die IW-Befunde. Die besondere Forschungsstärke der TU Dresden liege vor allem in den Technik- und Naturwissenschaften, beispielsweise bei den Themen Mikroelektronik, Energietechnik, Künstliche Intelligenz (KI) und Medizin.

Uni und Halbleiter-Industrie schaukeln sich gegenseitig hoch

Gerade in den Segmenten Elektronik, KI und Informationstechnologien spielen auch die gegenseitigen befruchtenden Impulse aus der sächsischen Halbleiter-Industrie und verwandten Hochtechnologie-Branchen im „Silicon Saxony“ eine wichtige Rolle für die wissenschaftlichen Erfolge der Dresdner Uni: Aus der Hightech-Wirtschaft kommen Impulse und Gelder für ambitionierte technologische Entwicklungsprojekte, daraus sind auch gemeinsame Halbleiter-Forschungseinrichtungen wie das Namlab entstanden. Andererseits hilft die Uni auch der sächsischen Chipindustrie bei der Vorlaufforschung für die Halbleitertechnologien von morgen und übermorgen.

Auch starke außeruniversitäre Forschungslandschaft in Dresden gibt Rückhalt

Außerdem profitiert die TU stark von der Kooperation mit den zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Raum Dresden. Denn auch die Ballung an Instituten von Fraunhofer, Helmholtz, Leibniz, Max Planck, Zuse und weiteren Forschungsgemeinschaften ist in der sächsischen Landeshauptstadt im bundesweiten Vergleich außerordentlich hoch. Viele diese Forschungseinrichtungen kooperieren seit Jahren im Verbund „Dresden Concept“, der wiederum nicht unwesentlich dazu beigetragen hat, dass die TU Dresden heute die einzige Exzellenz-Universität in Ostdeutschland ist.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: TUD, IW, Oiger-Archiv

Die organischen durchsichtigen Solarfolien werden in der Pilotfabrik von Heliatek in Dresden produziert. Foto: Heliatek

Organische durchsichtige Solarfolien in der Pilotfabrik von Heliatek in Dresden basieren auf einer TU-Ausgründung. Foto: Heliatek

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Die Visualisierung zeigt Satellit Uwe 4 von der Uni Würzburg mit gezündeten Morpheus-Triebwerken. Visualisierung: Uni Würzburg

Die Visualisierung zeigt Satellit Uwe 4 von der Uni Würzburg mit gezündeten Morpheus-Triebwerken aus Dresden. Visualisierung: Uni Würzburg

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt