In Ifo-Rechnung sind auch Hitze- und Grippe-Tote inbegriffen
Dresden, 20. Januar 2023. Während der Corona-Jahre 2020 bis 2022 sind in Deutschland etwa 180.000 Menschen mehr gestorben als normalerweise zu erwarten gewesen wären. Das hat das Wirtschaftsforschungsinstitut „Ifo“ in Dresden mitgeteilt. Laut dieser Berechnung wären damit in den Corona-Jahren etwa 0,2 Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik zusätzlich gestorben.
Vor allem viele Senioren gestorben
Getroffen hat die sogenannte Übersterblichkeit besonders Senioren. „Besonders schlecht geschützt waren die alten Menschen“, erklärt Ifo-Dresden-Vize Joachim Ragnitz. In der Altersgruppe 80 plus starben demnach 116.000 Menschen mehr als üblich gewesen wäre, in der Altersgruppe 60 bis 79 waren es 51.000. In der großen Altersgruppe 30 bis 59 Jahre gab es dagegen nur 12.000 zusätzliche Todesfälle, bei den 0 bis 29-jährigen sogar nur rund 900.
Durch Grippe und Hitze war Übersterblichkeit 2022 besonders hoch
In die Gesamtrechnung flossen allerdings nicht allein Menschen ein, die konkret an Corona oder als mittelbare Folge einer solchen Erkrankung gestorben sind. Denn inbegriffen sind hier auch die Toten aus der Hitzewelle und der Grippewelle des Jahres 2022. „Überraschend ist, dass sich die Übersterblichkeit im Jahre 2022 noch einmal beschleunigt hat“, meint Ragnitz. 2020 gab es rund 39.000 zusätzliche Todesfälle, ein Jahr später 68.000, und 2022 waren es sogar fast 74.000. „Die genauen Gründe dafür sind noch ungeklärt. Eine Rolle gespielt haben dürften dabei auch die Hitzewellen im Sommer und die Grippewellen zum Ende des Jahres.“
Berücksichtigt ist der Gesamtberechnung laut Ifo bereits der demografische Faktor, also die Überalterung der deutschen Gesellschaft mit entsprechend höhrerer Sterblichkeit von Jahr zu Jahr sowie die steigende Lebenserwartung.
Autor: hw
Quelle: Ifo Dresden
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