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Französische Komödie „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ im Heimkino

Unternehmer Francis Bartek (Gerhard Jugnot, 2. v. l.) umgeben von seinen verzogenen Kindern Philippe (Victor Artus Solaro, links), Stella (Camille Lou) und Alexandre Louka Meliava). Foto: Eurovideo

Unternehmer Francis Bartek (Gerhard Jugnot, 2. v. l.) umgeben von seinen verzogenen Kindern Philippe (Victor Artus Solaro, links), Stella (Camille Lou) und Alexandre (Louka Meliava). Foto: Eurovideo

Selfmade-Millionär versucht verzogenen Nachwuchs zu bekehren

Wie bringt ein alleinstehende Millionär seine völlig verwöhnten Kinder wieder auf die rechte Spur? An der Antwort versucht sich die französische Komödie „Meine schrecklich verwöhnte Familie“, die Eurovideo nun fürs deutsche Heimkino veröffentlicht hat. Regisseur Nicolas Cuche hat hier eine leichte, aber nette Komödie abgeliefert.

Die Geschichte: Bankrott vorgetäuscht, um schmarotzende Kinder zum Arbeiten zu bringen

Francis Bartek (Gérard Jugnot) hat sich über Jahre vom Mauer zum Bau-Millionär im Reichenparadies Monaco hochgearbeitet. Auf dem Weg dorthin hat er aber erst seine kranke Frau verloren und dann – zumindest emotional – in gewisser Weise auch seine Kinder, für die der alleinstehende „Macher“ eben viel zu selten da war. Als sie erwachsen werden, entwickeln sich Tochter und Söhne zu verwöhnten reichen Schmarotzern, die nichts im Kopf haben, als das Geld des Vaters zu verprassen: Die verpempelte Stella (Camille Lou) denkt nur ans Klamottenkaufen und putzt die Angestellten herunter, Philippe (Victor Artus Solaro) verbrennt mit idiotischen Geschäftsideen die Euros vom Papa und Alexandre Louka Meliava) gebärdet sich als Aussteiger und Kapitalismus-Kritiker, vergeudet aber genauso gern wie die Geschwister das Geld vom „System“.

Werbevideo zum Film
(Eurovideo):

Als Tochter Stella dann auch noch einen betrügerischen Erbschleicher heiraten will, reißt Francis die Hutschnur: Er inszeniert einen vermeintlichen Firmenbankrott mit Polizeieinsatz und allem Pipapo. Das gibt ihm einen Vorwand, dem missratenen Nachwuchs die Kreditkarten und Handys zu sperren, um sie zu zwingen, endlich mal selbst zu rackern und Geld zu verdienen. Wie in solchen Komödien üblich, läutert die Arbeit als Kellnerin, Rikscha-Fahrer und Klempner die „Kinder“ schließlich – doch womöglich hat Francis mit dieser Täuschung den Bogen auch etwas überspannt…

Fazit: nicht besonders tiefsinnig, aber amüsant

Verwurzelt ist dieser Film sichtlich im klassischen französischen Komödienkino: gelegentlich etwas albern, aber eben mit dem typisch französischen Charme und Witz. Zudem kann man sich bei der Franzosen immer auf ein gewisses Mindestniveau schauspielerischer Güte verlassen. Allzu viel Tiefgang sollte der Zuschauer freilich nicht erwarten.

Kurzüberblick:

  • Titel: „Meine schrecklich verwöhnte Familie“
  • Originaltitel: „Pourris gâtés“
  • Genre: Komödie
  • Produktionsland und -jahr: Frankreich 2022
  • Regie: Nicolas Cuche
  • Darsteller: Gérard Jugnot, Camille Lou, Louka Meliava, Victor Artus Solaro
  • Laufzeit: DVD ca. 92 Minuten / BD ca. 96 Minuten
  • Altersfreigabe: FSK 6
  • Sprachen: Deutsch und Französisch
  • Untertitel: Deutsch
  • Preis: Videostrom (Kauf): 12 Euro, DVD: 12 Euro, Bluray: 15 Euro

Autor der Rezension: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt