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Rectech Dresden entwickelt molekulare Werkzeuge gegen Erbkrankheiten

Anne-Kristin Heninger und Frank Buchholz vom Uniklinkum Dresden wollen mit Rectech ein Unternehmen für Gen-Editierungsverfahren gründen. Foto: Science4Life

Anne-Kristin Heninger und Frank Buchholz vom Uniklinkum Dresden wollen mit Rectech ein Unternehmen für Gen-Editierungsverfahren gründen. Foto: Science4Life

Ausgründung der Uniklinik spezialisiert sich auf Rekombinase-Enzyme

Dresden, 14. Juli 2021. Um bisher unheilbare Krankheiten zu besiegen, die im Erbgut des Patienten verankert sind, können womöglich Gentherapien helfen, die Defekte in der erbguttragenden Desoxyribonukleinsäure (DNS) gezielt reparieren. Dafür setzt ein Team um Prof. Frank Buchholz und Dr. Anne-Kristin Heninger von der Uniklinik Dresden auf sogenannte Rekombinase-Enzyme: Diese Moleküle können das Erbgut im Organismus gezielt umschneiden, ohne dafür auf körpereigene DNS-Reparaturmechanismen angewiesen zu sein. Dadurch arbeiten sie laut Uniklinik-Angaben besonders zielgenau und können auch größere Defekte in Ordnung bringen. Nun will das Team ein Unternehmen namens „Rectech“ in Dresden gründen, das diese Technologie weiterentwickelt und vermarktet.

Über 8000 krankheitsauslösende Gen-Mutationen bekannt

Laut Uniklinik sind bisher 8000 Genmutationen bekannt, die unheilbare, von einem einzelnen Gen ausgelöste Krankheiten verursachen. Hier könnten die DNS-Schnittwerkzeuge von Rectech ansetzen. Sie könnten aber auch beim Kampf gegen Viren helfen.

Prämiertes Konzept

Das Konzept hat auch Jury und Publikum beim „Science4Life Venture Cup“ gefallen, einem Wettbewerb um gute Geschäftsideen aus der Forschung heraus. „Rectech“ belegte dort den mit 10.000 Euro dotierten 2. Platz für Gründungen in der Geschäftsplanungsphase. Außerdem bekamen die Dresdner einen Publikumspreis für ihre gute Präsentation in der Sparte „Pharma & Diagnostik“ beim „Techslam 2021“.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: UKD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt