Skeleton-Fabrik liefert schnelle Stromspeicher an spanische „CAF Power & Automation“
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Großröhrsdorf/Donostia, 13. Juli 2021. Ultrakondensatoren von „Skeleton Technologies“ sollen künftig für effizientere Straßenbahnen sorgen, die streckenweise ohne Oberleitung auskommen und nur an den Stationen elektrisch nachladen. Das estnisch-sächsische Unternehmen wird dafür das spanische Bahntechnik-Unternehmen „CAF Power & Automation“ aus Donostia-San Sebastián mit schnellen Stromspeichern aus seiner Fabrik in Großröhrsdorf beliefern. Das geht aus einer Skeleton-Mitteilung hervor.
Hohe Leistungsdichte, kurze Ladezeiten
Die Ultracaps aus Sachsen sollen Teil der Energieversorgungssysteme in künftigen Straßenbahnen von CAF werden, dort beispielsweise Leistungsspitzen abfedern und die Umweltbilanz der Bahnen verbessern. „Die Zellen von Skeleton bieten einen sehr hohen Wirkungsgrad und geringe Wärmeverluste“, zitierte Skeleton die Partner von „CAF Power & Automation“. „Ihre hohe Leistungsdichte ermöglicht weitere Gewichts- und Platzeinsparungen. Daher passen sie perfekt in die Bahn- und Straßenbahnindustrie.“
Stärkere Ultracaps auf Graphenbasis in der Entwicklung
Skeleton entwickelt inzwischen verbesserte und größere Ultrakondensatoren auf Graphen-Basis, die eine höhere Energiedichte und mehr Speichervermögen bieten sollen. Fungieren die heutigen, kleineren Ultracaps bisher eher als schnelle Zwischenspeicher für Batterien, könnten solche größeren Systeme in Zukunft womöglich sogar genug elektrische Energie speichern, um eben auch oberleitungsfreie Straßenbahnen anzutreiben, die an den Stationen sehr schnell nachladen. Ähnliche Systeme für Busse hatte unter anderen das Fraunhofer-Verkehrsinstitut IVI in Dresden bereits im Pilotmodus erprobt.

Ein Elektrobus mit ausgefahrendem Schnelllade-Arm. Ähnliches ist auch für Straßenbahnen denkbar, wenn die Akku- und Kondensatortechnik dafür besser wird. Foto: Fraunhofer-IVI / DVB
Skeleton wurde 2009 in Estland gegründet. Die Hauptfabrik der Esten steht in Großröhrsdorf bei Dresden. Die Materialentwicklung ist in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt konzentriert, die elektrotechnische Abteilung und Entwicklung in der estnischen Hauptstadt Tallinn.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: Skeleton, Oiger-Archiv