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89 % der Unternehmen haben IT-Dienste bereits ausgelagert

Das neue Rechenzentrum von Comarch in der Nähe der TU Dresden. Foto: Comarch

Das Rechenzentrum von Comarch in der Nähe der TU Dresden. Foto: Comarch

Mehrheit setzt aber laut einer Umfrage von Comarch und IDC auf nahe Rechenzentren

Warschau/Dresden, 11. März 2021. Die allermeisten Unternehmen in Deutschland und Westeuropa unterhalten längst keine eigenen Rechenzentren oder informationstechnologischen Abteilungen mehr: 89 Prozent haben ihre IT-Prozesse entweder vollständig oder teilweise an externe Dienstleister ausgegliedert. Über ein Drittel (35 Prozent) der Firmen legt allerdings Wert darauf, dass ihre Daten nicht ins Ausland transferiert, sondern bei IT-Dienstleistern im eigenen Land verarbeitet werden. Das hat eine Umfrage der „International Data Corporation“ (IDC) und der polnischen Softwareschmiede „Comarch“ unter 130 westeuropäischen Unternehmen ergeben.

Die allermeisten haben ihre IT-Dienste ausgelagert. Grafik: Comarch

Die allermeisten haben ihre IT-Dienste ausgelagert. Grafik: Comarch

Outsourcing ist zur Regel geworden

„Outsourcing ist eher die Regel als die Ausnahme ist“, berichtet Comarch-Sprecher Klaus Lechner. „Nur 11 Prozent betreuen kein Outsourcing von IT-Abläufen.“ Dies betreffe vor allem große Unternehmen.

Über die Hälfte der Unternehmen setzen auf Rechenzentren im Inland oder Nachbarschaft. Grafik. Comarch

Über die Hälfte der Unternehmen setzen auf Rechenzentren im Inland oder Nachbarschaft. Grafik. Comarch

Favorit bleibt die Verlagerung im eigenen Land

Wer aber diese Dienste auslagere, setze auf „Onshoring“, also auf Rechnerwolken innerhalb der eigenen Landesgrenzen. „Klarer Favorit bleibt die Verlagerung im eigenen Land.“ Rechnet man die Unternehmen zusammen, die ihre Daten per „Onshoring“ (Auslagerung im eigenen Land, 35 %) und per „Nearshoring“ (Auslagerung in der Region oder im Nachbarland, 18 %) lagern, dann setzt eine klare Mehrheit von 53 Prozent auf eher regionale Modelle.

Europa-Cloud „Gaia X“ immer noch im Werden begriffen

Gerade im deutschen Mittelstand dürfte dabei die weitverbreitete Sorge vor Industriespionage durch China, aber auch eigentlich befreundete Staaten wie die USA eine Rolle spielen. Anderseits residieren aber eben führende Anbieter von Rechnerwolken („Clouds“) wie Amazon, Microsoft oder Google eben gerade in den Vereinigten Straßen. Um in diesem Cloud-Geschäft ein Stück „digitale Souveränität“ für Europa zurückzugewinnen, versuchen Partner aus Deutschland und Frankreich derzeit, mit „Gaia X“ eine hochsichere Europa-Cloud zu etablieren. Das Projekt kommt aber nur langsam voran.

Beispiel „Ebro“: Armaturenbauer setzt auf Rechenzentrum in Dresden

Die Nachfrage nach regionalen Lösungen kann Comarch zumindest aus der eigenen Kundschaft in Deutschland bestätigen. Die „EBRO Armaturen“ aus Hagen zum Beispiel sei diesen Weg gegangen und nutze das Comarch-Rechenzentrum in Dresden. „Aufgrund seiner globalen Ausrichtung und seines beträchtlichen weltweiten Wachstums hat das Unternehmen sich für eine Aufstockung der bislang bezogenen Leistungen sowie für eine Verbesserung der Sicherheit und der Verlässlichkeit der Systemarchitektur und eine Migration in das zu diesem Zeitpunkt noch ganz neue Comarch Data Center in Dresden entschieden“, berichtet Lechner. Dieses Rechenzentrum in TU-Nähe wird von Comarch selbst betrieben und erfüllt laut Unternehmensangaben auch gehobene Sicherheitsansprüche – bis hin zu auch räumlich getrennten Hochleistungscomputern für die verschiedenen Kunden.

Autor: hw

Quellen: Comarch, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt