
Elektrische und fahrerlose Shuttles sollen einen Beitrag zur künftigen Mobilität insbesondere im ländlichen Raum leisten. Foto: IN-VISIONEN
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Chemnitz/Hof, 11. Januar 2021. Um Fahrten mit öffentlichen Bussen und Bahnen attraktiver und womöglich sogar billiger zu machen, werden viele Verkehrsbetriebe wahrscheinlich bald Roboterfahrzeuge einsetzen. Die könnten gar zur einer Renaissance des öffentlichen Nahverkehrs auf den Dörfern sorgen, da sich dann womöglich einst aus Kostengründen stillgelegte Buslinien wieder lohnen könnten. Nachrichtentechniker der TU Chemnitz (TUC) wollen nun in einem Kooperationsprojekt „Shuttle-Modellregion Oberfranken“ (SMO) dabei helfen, autonom navigierende Pendel-Minibusse in Bayern zu erproben. Das geht aus einer Mitteilung der Chemnitzer Uni hervor.
Gratis-Testbetrieb startet im Frühjahr 2021
Konkret pendeln in Oberfranken seit November 2020 teilautomatische Shuttles des französischen Herstellers „Navya“ in Kronach, Hof und Rehau. Die sechs Minibusse sind für jeweils zehn Passagiere ausgelegt. Im Frühjahr 2021 beginnen sie den für die Fahrgäste kostenlosen Fahrbetrieb in Oberfranken – zunächst aber erst teilautomatisiert.
Werbevideo zum autonomen Shuttle-Betrieb (Navya):
Chemnitzer rüsten Flotte mit KI, 5G-Vernetzung und besserer Umwelterkennung aus
Das sächsische Team um Klaus Mößner vom TUC-Lehrstuhl für Nachrichtentechnik wollen den Bordcomputern der Shuttles beibringen, mit ihren Kameras und anderen Sensoren ihre Umwelt und die aktuelle Verkehrslage, durch die sie navigieren, besser zu analysieren. Außerdem vernetzen sie die Minibusse per 5G-Mobilfunk untereinander („V2V“) und mit technischen Systemen am Wegesrand („V2X“). Auch dies soll bei der Orientierung im Straßenverkehr helfen. Dabei setzen die Chemnitzer dezentrale „Künstliche Intelligenzen“ (KI) ein. Durch derartige Verbesserungen soll es möglich werden, die Busse später vom halbautomatischen auf den autonomen Fahrbetrieb umzustellen.
Automatische Navya-Shuttles waren und sind auch in anderen Städten und Regionen im Einsatz, beispielsweise auf Sylt und in Lauenburg.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: TUC, SMO, Navya
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