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Scoolio Dresden startet Fernunterrichts-Plattform für 2. Corona-Welle

Die Plattform "Scoolio Web" soll den Hausunterricht ("Home Schooling") in Corona-Zeiten erleichtern. Foto: Scoolio

Die Plattform „Scoolio Web“ soll den Hausunterricht („Home Schooling“) in Corona-Zeiten erleichtern. Foto: Scoolio

Einstige Wochenplan-App zur Rechnerwolke für den Hausunterricht ausgebaut

Dresden, 11. Januar 2021. Die Dresdner Software-Schmiede „Scoolio“ hat ihre gleichnamige Unterrichtsplaner-App laut eigenen Angaben jetzt so erweitert, dass sie als internetgestützte Lernplattform auch für den Hausunterricht in Corona-Zeiten geeignet ist. Die Rechnerwolke „Scoolio Web“ unterstützt demnach beispielsweise getrennte virtuelle Klassenzimmer, über die Lehrer und Schüler Lerninhalte, Projektarbeiten und Hausaufgaben teilen sowie Direktoren ihre Schulnachrichten verbreiten können – gestaffelt nach einzelnen Klassen, Fächern, Kursen, Arbeitsgemeinschaften und Projekten.

Staatliche Lösungen oft überlastet

Damit reagiert das Unternehmen auf die Meldungen, dass gerade während des pandemischen Ausnahmezustandes überlastete Bildungs-Server überlastet, staatliche Heimschul-Plattformen wie „Lernsax“ wegen Hacker-Angriffen unerreichbar sind und Schüler wie Eltern den Hausunterricht in Corona-Zeiten als eine einzige Katastrophe erleben – ohne dass echter Fernunterricht auch nur in Sicht ist.

„Schüler, Eltern und Lehrer sind hochgradig frustriert“

„Schüler, Eltern und Lehrer sind hochgradig frustriert“, schätzte Scoolio-Chef Danny Roller ein. „Sehr oft bekommen wir die Rückmeldung unserer Nutzer, dass die technische Infrastruktur ihrer Schulen katastrophal sei und sich seit dem ersten Lockdown kaum gebessert habe.“ Daher habe Scoolio seine Gratis-App um eine Internet-Version erweitert. Ursprünglich nur als Wochenplaner konzipiert, unterstützt das Smartphone- und Tablet-Programm inzwischen auch den direkten Austausch der Schüler untereinander, digitale „Schwarze Bretter“, Tests und dergleichen mehr.

„Scoolio Web“ soll digitalen Schulhof schaffen

„Weder für Schulen noch für Schüler entstehen dabei Kosten“, betonte Danny Roller. Als Nebeneffekte fördere die Plattform auch den zwischenmenschlichen Kontakt, der den Kindern und Jugendlichen während der Corona-Zeit besonders fehle. „Der Kontakt untereinander ist ein Faktor, der den Kids am meisten fehlt“, ist der Scoolio-Chef überzeugt. „Mit ,Scoolio Web’ schaffen wir einen digitalen Schulhof, auf dem man sich über Hausaufgaben, aber auch private Dinge austauschen kann, ohne die Plattform wechseln zu müssen.“

Scoolio entstand 2016 aus zwei Vorgängerfirmen. Die gleichnamige App sei bisher 1,3 Millionen Mal heruntergeladen worden, berichtete das Unternehmen. Erst kürzlich hatte Scoolio zusätzliche Risikokapital eingesammelt, um neue Funktionen in die App einbauen zu können und deren Reichweite zu vergrößern.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Scoolio, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt