Molekularbiologen sehen Zusammenhang mit Fettbedarf von Viren
Dresden, 2. Juli 2020. Lipide, also Zellfette, können den Schlüssel für den Kampf gegen das Corona-Virus liefern. Davon sind die Molekularbiologen der Planck-Ausgründung „Lipotype“ in Dresden nach eigenen Analysen überzeugt.
Corona-Virus schützt sein Erbgut mit Fetthülle
„Wir wissen schon länger, dass Viren, egal ob Influenza oder Corona, den Fettstoffwechsel ihres Wirts beeinflussen“, erklärte Lipotype-Technikchef Dr. Christian Klose. „Schließlich besteht ihre eigene Membran aus Lipiden. Diese müssen sie mithilfe des Lipidstoffwechsels ihres Wirts replizieren, um ihr Erbgut zu schützen.“ Die „Lipodomik“ genannte Analyse von Fettbausteinen könne womöglich Schwachstellen von Corona aufdecken und helfen, den Krankheitsverlauf und die Immunantwort des Körpers bei „Covid 19“ besser zu verstehen.
Lipid-Pionier: Auch Nebenwirkungen wie Geruchsverlust erklärbar
Zudem ist bereits bekannt, dass ein gestörter Lipid-Umschlag zum Beispiel das Nervensystem und den Stoffwechsel des Menschen beeinflusst, ergänzte Lipotype-Gründer Prof. Kai Simons. „Lipide und ihre Wirkung müssen deswegen auch Teil der Erklärung für die jetzt immer häufiger gesehenen Neben- und Nachwirkungen bei Corona-Patienten sein, wie Diabetes, der Verlust von Geruch- und Geschmackssinn oder gar Krampf- und Schlaganfälle.“
Hydroxychloroquin kann Immunantwort gegen Corona schwächen
Außerdem konnten die Forscher laut eigenen Angaben nun auch molekularbiologisch nachweisen, dass der lange als Heilmittel gegen Covid19 angepriesene Wirkstoff „Hydroxychloroquin“ nicht nur unnütz, sondern unter Umständen sogar schädlich bei Corona sei. „Seine Anwendung bei Corona-Patienten, besonders prophylaktisch, kann die Immunantwort sogar abschwächen.“
Autor: hw
Quelle: Lipotype, Oiger-Archiv
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