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Textilforscher entwickeln Strick-Schutzmaske gegen Corona

3D gestrickte Mund-Nasen-Maske mit integrierter Filtereinlage – entwickelt und hergestellt an der TU Dresden während des Notbetriebs. Foto: Mirko Krziwon für das ITM der TU Dresden

3D gestrickte Mund-Nasen-Maske – entwickelt und hergestellt an der TU Dresden während des Notbetriebs. Foto: Mirko Krziwon für das ITM der TU Dresden

Nun verhandeln die TU-Wissenschaftler über eine Serienproduktion

Dresden, 31. März 2020. Textilforscher der TU Dresden haben während des Corona-Notbetriebs an der Uni eine Mundschutzmaske entwickelt, die in einem Stück gestrickt werden kann und nicht erst zugeschnitten und genäht werden muss. Das hat das Dresdner „Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik“ (ITM) mitgeteilt.

Als Beitrag zur Volksgesundheit gedacht

„Als eines der weltweit führenden Textilforschungsinstitute möchten wir mit dieser Entwicklung unseren eigenen gesellschaftlichen Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung in dieser momentan schwierigen Zeit leisten“, betonte Institutsleiter Professor Chokri Cherif.

Prof. Chokri Cherif. Foto: TUD

Prof. Chokri Cherif. Foto: TUD

Industriepartner sollen Massenfertigung übernehmen

Das ITM verhandele nun mit Industriepartnern , um eine Serienproduktion der 3D gestrickten Masken anzukurbeln, erklärte der Professor. Ziel sei es, die Innovation rasch als „zugelassene Schutzmaske nach den hierfür geltenden Verordnungen und Richtlinien anzubieten“. Im Labormaßstab brauchen die Forscher pro Maske zehn Strick-Minuten. Wenn die Strickmaschinen auf Industrietempo hochgestellt werden, wäre eine weit höhere Produktionsrate möglich. Die Textilfirma „Strickchick GmbH“ aus Apolda beispielsweise sei ein langjähriger Partner des ITM und habe „bereits ihr Interesse und Unterstützung bei einer etwaigen Umsetzung bekundet“, teilte ITM-Forschungsgruppenleiter  Eric Häntzsche mit.

3D gestrickte Mund-Nasen-Maske mit integrierter Filtereinlage – entwickelt und hergestellt an der TU Dresden während des Notbetriebs. Foto: Mirko Krziwon für das ITM der TU Dresden

Die gestrickte Mund-Nasen-Maske der TU Dresden hat eine Tasche für Zusatzfilter. Foto: Mirko Krziwon für das ITM der TU Dresden

Institut verspricht: Maske kann gewaschen und wiederverwendet werden

Den Prototyp haben die TU-Wissenschaftler gemeinsam mit weiteren Partnern an einer Flachstrickmaschine des japanischen Unternehmens „Shima Seiki“ gestrickt. Die Maske bedecke Mund und Nase des Trägers. Zusätzlich habe sie eine Tasche, in die Zusatzfilter eingelegt werden können, erklärte Prof. Cherif. Die wiederverwendbare Maske bestehe aus Baumwolle und Elasthan und sei sowohl für Waschmaschinen wie auch Trockner geeignet. Anders als die aus Vliesstoffen gefertigten klassischen Mundmasken vertragen die Strickmasken auch eine Kochwäsche, betonte Eric Häntzsche.

Autor: Oiger

Quelle: ITM der TU Dresden

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt