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Künstliche Intelligenz spürt die Lackkratzer auf

Demonstrator aus Matchbox-Autos und Lego: Das Siegerteam des 2. Thin[gk]athon vom "Smart Systems Hub" Dresden hat mit „MatchBox“ (im Vordergrund) eine selbstlernende Maschine entworfen, die selbst kleinste Lackkratzer im Vorbeifahren erkennt. Foto: Smart Systems Hub

Demonstrator aus Matchbox-Autos und Lego: Das Siegerteam des 2. Thin[gk]athon vom „Smart Systems Hub“ Dresden hat mit „Match-Box“ (im Vordergrund) eine selbstlernende Maschine entworfen, die selbst kleinste Lackkratzer im Vorbeifahren erkennt. Fotos: Smart Systems Hub, Montage: hw

Lego, Matchbox & Sensoren: Thin[gk]athon-Sieger zeigen in Dresden, wie KIs in Autofabriken Fehler zu erkennen lernen

Dresden, 7. Juni 2019. Lernfähige „Künstliche Intelligenzen“ (KI) könnten künftig in Autofabriken dabei helfen, kleine Lackschäden an neu produzierten Fahrzeugen automatisch zu entdecken. Wie das die Produktivität verbessern kann, haben fünf spontan zu einem Team zusammengewürfelte Entwickler während eines „Thin[gk]athons“ in Dresden mit ihrem Projekt „Match-Box“ vorgeführt.

Vier Tage Zeit von der Idee zum Demonstrator

Binnen vier Wettbewerbs-Tagen konstruierte das Quintett aus Legobausteinen, Matchbox-Spielzeugautos, Elektronik, Software und Sensoren einen funktionierenden Demonstrator. Der beherrscht das sogenannte „Maschinelle Lernen“. Mittels Bildverarbeitung und anhand von 300 Bildern vorbeifahrender Matchbox-Autos lernte die innovative Messstation, kleinste Fehler im Lack zu erkennen. Die „Thin[gk]athon“-Jury kürte das Team deshalb heute zum Gewinner des Entwicklungs-Wettbewerbs. „Ziel ist es nun, die Idee weiter zu verfolgen und zu bewerten, inwiefern sie mithilfe des Smart Systems Hub zur Marktreife gebracht werden kann“, betonte Geschäftsführer Michael Kaiser vom Dresdner „Smart Systems Hub – Next Generation IoT“, der den Kontest organisiert hatte.

Was sind Thin[gk]athons?

„Thin[gk]athons“ (übersetzt etwa: „Denkmarathons“) sind ein noch junges Instrument, um rasch zu kreativen Innovationen zu kommen. Die Organisatoren laden dazu Programmierer, Hacker, Bastler und andere kreative Nerds ein. Die Teilnehmer finden sich dann vor Ort zu Teams zusammen, die binnen weniger Tage zu einem vorgegebenen Entwicklungs-Vorhaben rasch Lösungen entwickeln und meist auch noch einen Demonstrator oder Prototypen zum Laufen bringen. Eine Jury kann dann entscheiden, ob sie die originellste, die am meisten praxisorientierte oder raffinierteste Lösung prämiert – und zur Weiterentwickelung in einem Unternehmen empfiehlt.

Was ist der Smart Systems Hub Dresden?

Der „Smart Systems Hub – Next Generation IoT“ wiederum ist ein Netzwerk von Technologiefirmen und Softwareschmieden in und um Dresden. Ziel ist die kooperative Entwicklung und Produktion von Hightech-Produkten, die keiner der Partner allein schaffen könnte.

Wettbewerb um KI und lernende Maschinen in der Produktion

Leitthema des 2. Dresdner Thin[gk]athon war der Einsatz von KI und lernenden Maschinen in der maschinellen Produktion. Neben dem „MatchBox“-Projekt belobigte die Jury weitere spontan entstandene KI-Szenarien. Dazu gehören eine App zur sicheren Vorhersage von Ausfallzeiten von Produktionsanlagen und eine Lösung, um Ermüdungsbrüche bereits frühzeitig durch radiologische Diagnosen zu erkennen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt