TU Dresden soll im Kohlerevier ab 2019 Energiespeicher-Forschungen koordinieren
Cottbus/Dresden/Görlitz, 2. November 2018. Ein Forschungskonsortium von Professoren der TU Dresden soll ab 2019 in einem „Reallabor“ im Lausitzer Revier verschiedene Speichertechnologien für Energie erforschen. Dazu gehören Verfahren, mit denen sich Strom in künstliche Treibstoffe und Gase (sogenannte „Power2X“-Technologien) wandeln lässt. Das ist einer der Vorschläge für die Zukunft der Lausitz nach dem Braunkohleausstieg, die die sogenannte „Kohlekommission“ nun in einem Zwischenbericht vorgelegt hat.
Fraunhofer und DLR sollen sich in Lausitz ansiedeln
Anstrebenswert seien auch Vorhaben mit dem Ziel, den gasförmigen Energieträger Wasserstoff effizienter als bisher industriell zu erzeugen, betonen die Kommissions-Vertreter. Diese Entwicklungsprojekte seien sinnvoll an der BTU Cottbus-Senftenberg und in einem neu zu gründenden Fraunhofer-Institut aufgehoben. Speziell plädiert die Kommission dafür, ein Fraunhofer Institut für Energieinfrastruktur an die Uni anzudocken und ein DLR-Institut für Hochtemperaturwärmepumpen anzusiedeln. Erst kürzlich hatte zudem das Dresdner Unternehmen „Sunfire“ vorgeschlagen, in der Lausitz eine Großfabrik für „Power2X“-Elektrolyseanlagen zu etablieren.
Digitalisierung statt Kohle
Derweil plädiert die Kommission auch dafür, bereits vorbereitete Forschungsvorhaben mit Blick auf die Digitalisierung zu unterstützen. Dazu gehört beispielsweise der Plan der Dekra, am Lausitzring das fahrerlose Fahren zu testen und dabei zusammen mit der Telekom auch den Mobilfunk der 5. Generation („5G“) einsetzen. Zudem bemüht sich das „Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HZDR) seit geraumer Zeit darum, gemeinsam mit polnischen Partnern in Görlitz ein Zentrum namens „CASUS“ zu gründen. Dort sollen Wissenschaftler interdisziplinär an digitalen Innovationen arbeiten.
Neue Forschungsschwerpunkte könnten Lausitz attraktiver auch für Akademiker machen
Solche und andere zukunftsorientierten Forschungsprojekte könnten für die Lausitz „eine internationale Sichtbarkeit in relevanten Zukunftsthemen, die Steigerung der Attraktivität der Region für akademische Fachkräfte und den Transfer digitaler Systemforschungsmethoden in die Industrie“ fördern, heißt es im Zwischenbericht.
Autor: Heiko Weckbrodt
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