IC Insights: Computer-Halbleiter in den Hintergrund gedrängt
Scottsville, 30. Oktober 2018. Die Zielmärkte der globalen Chip-Auftragsfertiger („Foundries“) haben sich in der vergangenen Dekade grundlegend geändert: Dominierte noch vor zehn Jahren die Computerbranche als Hauptabnehmer, machen die Foundries inzwischen dreimal soviel Umsatz mit Kommunikations-Chips wie mit Zulieferungen für Notebooks, PCs Server und ähnliche Computer. Das geht aus einem Bericht des US-amerikanischen Marktanalyse-Unternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona hervor.
Cloud-Dienste sorgen für neue Impulse im Server-Segment
Die Analysten machen für diesen Wandel vor allem den Smartphone-Boom verantwortlich, aber auch das wachsende „Internet der Dinge“ (Internet of Things = IoT), in dem alles mit allem vernetzt werden soll. Die weltweit führende Foundry, die TSMC aus Taiwan, rechnet beispielsweise zwischen 2017 und 2022 mit 20 Prozent Umsatz-Wachstum im IoT-Segment.
Allerdings sehen die IC-Insights-Marktbeobachter auch neue, belebende Impulse für das Foundry-Geschäft mit Prozessoren und anderen Computer-Chips. „Neue Serveranwendungen für künstliche Intelligenz (KI), das Internet der Dinge, Cloud Computing und Kryptowährung werden diesem Marktsegment in den nächsten fünf Jahren neues Leben einhauchen“, heißt es in der Prognose.
Die führenden Foundries: TSMC, Glofo, UMC und SMIC
Die weltweit führenden Halbleiter-Foundries sind – mit großem Abstand – TSMC aus Taiwan (32 Mrd. Dollar Jahresumsatz), Globalfoundries aus den USA u.a. mit einer Großfabrik in Dresden (6,176 Mrd. $), UMC aus Taiwan (4,9 Mrd. $) und für die chinesische SMIC (3,1 Mrd. $), die in den vergangenen Jahren stark aufgeholt hat. Berücksichtigt sind in dieser Reihenfolge nur die reinen Foundries. Rechnet man auch Unternehmen dazu, die außerdem eigene Chips fertigen, gehören beispielsweise auch Samsung und Intel in die Liste. Die größte deutsche Foundry ist die X-Fab aus Erfurt.
Autor: Heiko Weckbrodt
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