Projekt soll für mehr Auslastung in der auf Kurzarbeit gesetzten Fabrik sorgen
Dresden, 20. September 2018. Der US-Halbleiterkonzern Globalfoundries (GF) lässt die Belegschaft in seiner Dresdner Chipfabrik seit Mitte August kürzer arbeiten. Das bestätigte der Dresdner GF-Sprecher Jens Drews. Das Unternehmen hatte diesen Schritt zuvor bereits angekündigt, um auf die schwache Auslastung der Fabrik zu reagieren.
Als Ausgleich für die FDX-Anlaufphase gedacht
Parallel dazu versucht GF, das Werk anderweitig auszulasten: „Wir transferieren Technologien von Singapur nach Dresden“, kündigte Drews an. Dieses Transferprojekt soll nach Vorstellung der Manager vor allem in jener Übergangsphase für zusätzliche Arbeit sorgen, in der GF Dresden versucht, genügend Kunden für seine neue alternative Chiptechnologie FDX zu finden.
Neue Technologie hat (noch) Akzeptanzprobleme am Markt
Letzteres hat sich als schwieriger erwiesen als zunächst gedacht. Denn vor allem für Spitzenprodukte setzen die meisten Unternehmen auf Chips, die auf dreidimensionalen Transistor-Aufbauten nach Art von Intels FinFET-Technologie basieren. Insofern muss GF dicke Bretter bohren, um Energieeffizienz, niedrige Kosten, Abwandelbarkeit für verschiedene Anwendungen und andere Vorteile ihrer FDX-Chiptechnologie herauszustreichen.
Kleinere Kunden – kleinere Aufträge
„Wir sind den Weg gegangen, viele Projekte auch mit kleineren und mittleren Kunden zu starten, um FDX am Markt zu platzieren“, sagt Drews. Die einzelnen Auftragsvolumina seien daher kleiner als bei Großkunden, der Weg zur Vollauslastung dauere länger. Dies habe eben auch Konsequenzen für die derzeitige Auslastung des Werkes Dresden – wobei die GF-Entscheider davon ausgehen, dass dieses Problem nur vorübergehend ist.
GF will Rasenmäher in der Garage lassen
Der Halbleiter-Auftragsfertiger beschäftigt in Dresden rund 3500 Mitarbeiter. Die auf Kurzarbeit gesetzten Beschäftigten arbeiten um ein Fünftel der sonst üblichen Zeit verkürzt. Dabei würden aber Abteilungen ausgespart, die sich mit Zukunftsprojekten wie dem Singapur-Transfer beschäftigen, betonte Drews. „Wir gehen nicht mit dem Rasenmäher vor.“
Autor: Heiko Weckbrodt
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