Main-Laborbau kostete 34,3 Millionen Euro
Chemnitz, 13. August 2018. Die Chemnitzer Materialforscher haben heute offiziell ein neues „Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen“ (Main) in Betrieb genommen. Das haben die TU Chemnitz und das sächsische Finanzministerium mitgeteilt. Der rund 34,3 Millionen Euro teure Laborbau biete etwa 100 Wissenschaftlern modernste Forschungs- und Arbeitsbedingungen, hieß es. Baubeginn war im Sommer 2015.
Schwerpunkt ist flexible Elektronik
Die Forscher der TU Chemnitz wollen laut eigenen Angaben im „Main“ ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der nanomembran-basierten Materialien, einem der modernsten Felder der Werkstoff- und Materialwissenschaften, ausbauen. Sie möchten dort unter anderem biegsame und formbare Elektronik entwickeln. Anwendungen dafür sehen sie in der mobilen Kommunikation, der Medizin- und der Energietechnik.
Visionen von autonomen Sensorknoten und künstlicher Haut
„Die weltweite Entwicklung immer kompakterer und intelligenterer Sensor- und Kommunikationssysteme eröffnet ungeahnte Möglichkeiten für das alltägliche Leben und stimuliert visionäre Ideen, die weit über das heute Realisierbare hinausgehen“, meint „Main“-Initiator Prof. Oliver G. Schmidt. Er ist Inhaber der Professur für Materialsysteme der Nanoelektronik an der TU Chemnitz und Direktor des Instituts für Integrative Nanowissenschaften am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden. „Zentrale Komponenten solcher Systeme werden künftig in Main erforscht, wie ultra-kompakte Energiespeichereinheiten für winzige und autonom arbeitende Sensorknoten oder flexible Sensorsysteme für die Implementierung des Konzepts einer künstlichen Haut. Das fachübergreifende wissenschaftliche und technologische Potential von anorganischen und hybriden flexiblen Nanomembranen ist klar erkannt, aber dennoch weitestgehend unerforscht.“
Einweihungsvideo (TUC):
Auf dicker Betonplatte verankert
Der Viergeschosser mit ca. 3.800 Quadratmetern Nutzfläche ruht auf einer rund 1,60 Meter starken Bodenplatte aus Stahlbeton, um erschütterungsfreie Messungen zu ermöglichen. Neben Reinräumen mit 420 Quadratmetern gibt es in dem Neubau auch „Wissensgärten“ als Orte der Begegnung und des Austauschs. Gestaltet hat diese Gärten die Dresdner Künstlerin Patricia Westerholz.
„Hochkarätige anwendungsorientierte Forschung an den Universitäten ist eine wichtige Triebfeder für technische Innovationen in der Wirtschaft und damit ein zentraler Standortfaktor in Sachsen“, betonte Finanzminister Matthias Haß (CDU). „Investitionen in die Forschung sind deshalb für die Entwicklung unseres Landes besonders wichtig.“
Autor: Heiko Weckbrodt
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