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Ohne Sensoren funktioniert bald kaum noch etwas

Blick in einen Reinraum der "First Sensor"-Gruppe. Foto: First Sensor

Blick in einen Reinraum der „First Sensor“-Gruppe. Foto: First Sensor

First Sensor Microelectronic Packaging Dresden zeigte Besuchern der „Industrienacht“, wie heute Mikroelektronik-Montage funktioniert

Dresden, 28. Juni 2018. Rund 800 Besucher haben sich heute zur „Langen Nacht der Industrie“ in Betrieben in und um Dresden umgeschaut: 19 Unternehmen vom Medizintechnik-Entwickler über Softwareschmieden und Trafofabriken bis hin zum Druckhaus hatten ihre Werktore für Jugendliche wie Erwachsene geöffnet. Darunter auch ein traditionsreiches Hightech-Unternehmen im Dresdner Norden: Die „First Sensor Microelectronic Packaging GmbH“ zeigte den Besuchern, wie Sensoren für Raumschiffe und die Autos von morgen montiert werden.

Wurzeln reichen bis zur DDR-Chipschmiede ZMD zurück

Die Wurzeln dieser Fabrik an der Grenzstraße reichen zurück bis zum wichtigsten Mikroelektronik-Forschungszentrum der DDR und dessen Abteilung für Chip-Endmontage (englisch: „Backend“): 1996 gründete Jörg Ludewig mit elf Mitarbeitern die Microelectronic Packaging Dresden GmbH (MPD) aus dem Zentrum Mikroelektronik Dresden (ZMD) aus. 2002 zog das Unternehmen mit 76 Mitarbeitern in ein eigenes Gebäude um. 2005 wurde die MPD Teil der Berliner „First Sensor“-Gruppe.

First Sensor entwickelt auch Sensorik für Fahrzeuge in Dresden

„First Sensor“ beschäftigt in Dresden insgesamt rund 300 Mitarbeiter an zwei Standorten: In der MPD an der Grenzstraße arbeiten 190 Beschäftigte. Weitere 110 sind in der „First Sensor Mobility GmbH“ in der „Zeitenströmung“ an der Königsbrücker Straße tätig. Während die Mobility-Kollegen besonders robuste Kameras und Drucksensoren für Autos, Laster, Landmaschinen und andere Sonderfahrzeuge entwickeln, montieren die Mitarbeiter in den Klotzscher Reinräumen optoelektronische und MEMS-basierte Sensoren.

Künstliche Augen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

„Auch wenn man unsere Produkte meist nicht sieht, würde heute ohne Sensoren kaum noch etwas funktionieren“, betonte Sandro Pampel, der Geschäftsführer First Sensor Microelectronic Packaging GmbH. „Sie sorgen für mehr Sicherheit in Fahrassistenzsystemen und steuern in Zukunft autonome Fahrzeuge durch den Verkehr. In der Medizintechnik werden sie unter anderem in Analysesystemen und in Beatmungsgeräten eingesetzt sowie auch in der Industrie in immer komplexer werdenden Kontroll- und Produktionsüberwachungssystemen.“ An der Industrienacht nehme das Unternehmen teil, um als Arbeitgeber in Dresden bekannter zu werden und junge Menschen für eine Karriere in der Sensorik-Branche zu begeistern.

Über First Sensor

Auch die Muttergesellschaft „First Sensor“ hat Wurzeln in der DDR-Elektronikindustrie: 1991 gründete Dr. Bernd Kriegel mit 21 ehemaligen Angestellten vom VEB Werk für Fernsehelektronik in Berlin-Oberschöneweide die Silicon Sensor GmbH. 1999 folgte der Börsengang als „Silicon Sensor International AG“. Das Unternehmen spezialisierte sich immer stärker auf Sensorik, Aufbau- und Verbindungstechnik, Packaging und MEMS-Technologie. Seit 2011 heißt die Firma „First Sensor AG“. Heute hat das Unternehmen laut eigenen Angaben über 900 Beschäftigte an sechs deutschen und drei internationalen Standorte. 2017 realisiert die First Sensor AG 147,5 Millionen Euro Jahresumsatz.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt