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Jeder Fünfte will digital in den Hühnerstall schauen

Soll Milchkühe glücklicher und gesünder machen: Die Software "Smart Feeding" berechnet Füttermischungen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Foto: Fodjan

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Digitalisierung wird Landwirtschaft tiefgreifend umkrempeln

Berlin/Wiesbaden, 28. Juni 2018. Die Digitalisierung wird die Landwirtschaft weit tiefer verändern als bisher angenommen – und weit über bloße Produktivitäts-Steigerungen für Ackerbau und Viehzucht hinausgehen. Das hat der deutsche Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ aus Berlin zum heutigen „Deutschen Bauerntag“ in Wiesbaden eingeschätzt.

Laut einer Telefon-Umfrage von „Bitkom Research“ würden die meisten Deutschen gerne digital zurückverfolgen, wo ihr Essen herkommt. Jeder Fünfte würde beispielsweise gerne „über einen Bildschirm von zu Hause oder im Supermarkt direkt in den Stall schauen können, in dem beispielsweise sein Ei oder seine Milch produziert werden“, hieß es vom Bitkom.

QR-Code könnte ganze Wertschöpfungskette offenbaren

Und das ist – zumindest technologisch – gar nicht so weit hergeholt: Mit aufgedruckten QR-Codes könnten beispielsweise Tiefkühlpizzen, Eier oder Käse verraten, aus welchem Stall sie letztlich kommen, welche Düngemittel, Herbizide oder Medikamente in ihre Produktion eingeflossen sind. Immerhin 30 Prozent der Verbraucher würden solche QR-Codes auf jeden Fall mit ihren Smartphones auslesen wollen, weitere 40 Prozent können sich das zumindest vorstellen.

Planziel: Tierwohl steigern, Verbraucher näher ans Produkt bringen

„Die Digitalisierung stößt in der Landwirtschaft einen tiefgreifenden Wandel an“, schätzte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder ein. „Pflanzenbau und Tierhaltung müssen mithilfe digitaler Technologien so weiterentwickelt werden, dass das Tierwohl gesteigert und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. Die Landwirtschaft 4.0 eröffnet völlig neue Möglichkeiten, Umwelt- und Tierschutz sowie Wirtschaftlichkeit besser miteinander zu verbinden – und auch den Verbraucher wieder näher an das Produkt zu bringen.“

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt