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Trumps Autozölle würden Deutschland 5 Milliarden Euro kosten

Das elektrische EQ-Modell von Mercedes. Foto: Heiko Weckbrodt Deutsche Accumotive / Daimler Kamenz

Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo: Kein Land würde so viel verlieren wie wir

München, 24. Mai 2018. US-Präsident Donald Trump (Republikaner) erwägt, Autoimporte mit 27,5 % Schutzzoll zu belegen. Dies würde vor allem die deutsche und die japanische Wirtschaft treffen. Wie stark, hat für die BRD auch gleich das Ifo-Institut in München berechnet. Demnach würde das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um fünf Milliarden Euro niedriger ausfallen, wenn die Trumpschen Abwehrzölle kommen. Dies entspreche etwa 0,16 Prozent des deutschen BIPs.

Auch Ungarn wäre stark betroffen

„Kein Land hätte höhere absolute Verluste durch einen solchen Zoll zu befürchten als Deutschland“, schätzte Ifo-Außenhandels-Experte Gabriel Felbermayr ein. Aber auch Zuliefer-Länder wie Ungarn müssten mit starken wirtschaftlichen Verlusten rechnen.

Höhere Autopreise in den USA

Die USA hingegen könnten ihre Wirtschaftsleistung durch Autozölle um 5,7 Milliarden Euro erhöhen. „Dahinter verbergen sich starke Verteilungseffekte“, betonten die Ifo-Forscher. Die amerikanischen Autokäufer müssten mit rund 20 Prozent höheren Preisen für Import-Autos rechnen. Der US-Staat würde Zoll-Einnahmen in der Höhe von mehreren Dutzend Milliarden Euro erhalten.

Ist nationale Sicherheit der USA durch Autoimporte bedroht?

US-Präsident Donald Trump hatte gestern seinen Handelsminister beauftragt zu prüfen, ob die Sicherheit Amerikas durch Auto-Importe beeinträchtigt sei. Eine ähnliche Masche hatte er bereits verwendet, um Abwehrzölle gegen Alu- und Stahl-Importe zu verhängen.

Es ist aber kein Geheimnis, dass Trump tatsächlich damit vor allem die US-Industrien gegen die Konkurrenz aus dem Ausland abschotten will. Statt auf multinationale Freihandelsabkommen und freien Welthandel setzt der US-Präsident auf bilaterale Verträge mit anderen Staaten, in denen er „bessere Deals“ für die USA heraushandeln will. Dabei setzt er anscheinend vor allem auf die Strategie, zuerst mit Strafzöllen, Vertragsaustritten und anderen „schweren Geschützen“ zu drohen, um seine Verhandlungsgegner einzuschüchtern – um dann doch zu verhandeln.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt