Roman „Der Tag, an dem ich feststellte, dass Fische nicht klettern können“ über Arzneien gegen die Mittlebenskrise
Max ist Mitte 40 und da bricht der Hurrikan über ihn hinein: Seine Frau verlässt ihn für einen spindeldürren Biker, sein Chef übergeht ihn bei der verdienten Beförderung und seine Teenage-Tochter gibt ihm die Schuld an all dem. Kumpel Bolle schlägt drei Arzneien vor: eine scharfe 25-Jährige aufreißen, einen neuen Job suchen oder ein sauteures Autos kaufen. Max entscheidet sich für den Porsche und doch kann er diesen besonderen Tag nicht recht verdauen: „Der Tag, an dem ich feststellte, dass Fische nicht klettern können.“
Autorenvideo:
CHRISTIAN JASCHINSKI – DER TAG, AN DEM ICH FESTSTELLTE, DASS FISCHE NICHT KLETTERN KÖNNEN from Schwarzkopf & Schwarzkopf on Vimeo.
Mehr gut gemeinte als gute Tipps vom Kumpel
Den gleichnamigen Roman hat Kurzkrimi-Autor Christian Jaschinski mit autobiografischen Einschlägen und vielen Anspielungen auf unsere Populärkultur geschrieben und darin die Leiden der männlichen Midlife-Crisis in mal grauen, mal knallbunten Farben ausgemalt. Die nichtkletterfähigen Fische erzählen aber auch über Männerfreundschaften in all ihren teils bizarren Facetten und mehr gut gemeinten als guten Ratschlägen, die Mann eben nur von Kumpeln kriegen kann.
Fazit: Wie Dauer-Smalltalk
Stilistisch ist Jaschinskys Buch eher Geschmackssache: Betont fluffig geschrieben, liest es sich wie Party-Smalltalk im Endlosbetrieb. Exzessiv gespickt mit sprachlichen Bildern ist dieser Roman sichtlich darauf aus, ununterbrochen Stoßlacher zu provozieren. Was auch heißen soll: übermäßig selbstreflexives Sinnieren sollte man von den Baumfischen nicht erwarten.
Autor: Heiko Weckbrodt
Christian Jaschinski: „Der Tag, an dem ich feststellte, dass Fische nicht klettern können“, Midlife-Crisis-Komödie, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2016, Taschenbuch. 232 Seiten, zehn Euro, ISBN 978-3-86265-545-8
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