Monate: Mai 2014

Foto: Epix

„Scheidung auf Finnisch“: Nutten, Gigolos und Knarren

Köstlich-schräger Rosenkrieg aus der Kaurismäki-Schmiede Tuula (Elina Knihtilä ) ist Teamgeist-Dozentin, Juhani (Hannu-Pekka Juhani Björkman) Familientherapeut. Sie macht auf kühle Blondine, er auf gutmütigen Schmerbauch. Sie fährt ein BMW-Cabrio, er einen alten Volvo. Und in ihrer Ehe kriselt es gewaltig. So stark, dass sie bei einem Lagerfeuer ihre gemeinsamen Fotos verbrennen und die Scheidung beschließen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn „Scheidung auf Finnisch“ geht ohne Gigolos, Huren, estnische Mafiosi und eine Entführung einfach nicht ab.

Foto: Arne Vollstedt, IHK

Dresdner Industrie schwächelt

1,4 Prozent weniger Umsatz – nun hoffen die Firmen auf den Aufschwung Dresden, 10. Mai 2014: 2013 war für die Dresdner Industrie ein schwaches Jahr: Sie setzte im vergangenen Jahr nur noch 6,4 Milliarden Euro um, also 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit setzte sie ihren leichten Abwärtstrend fort: Bereits 2012 waren die Dresdner Industrieumsätze um 4,7 Prozent gefallen. Das geht aus Erhebungen des sächsischen Landesamtes für Statistik in Kamenz hervor.

Xenon Dresden rechnet mit Umsatzplus

Sondermaschinenbauer sieht starke Nachfrage aus Automobilsektor Dresden, 9. Mai 2014: Beim Dresdner Sonderanlagen-Hersteller „Xenon“ brummt das Geschäft gegen den Trend: Während die Dresdner Industrie insgesamt mit schrumpfenden Umsätzen kämpft, steigt die Nachfrage für die Spezialmaschinen von Xenon. Die Umsätze und die Belegschaft wachsen.

Glasfaser bis zum "letzten Meter" gelten als Schlüssel für Tempo 100 Mbs+. Abb.: Dt. Telekom

Glasfaser in Dresden-Striesen: Zögerern droht Internet-Abschaltung

Telekom macht Druck auf Hauseigentümer: 2018 wird „alte“ Technik stillgelegt Dresden/Berlin, 9. Mai 2014: Die Resonanz auf den millionenschweren Glasfaserausbau für schnelleres Internet in den Dresdner Stadtteilen Striesen und Blasewitz ist unter den Hauseignern bisher mager: Weil offensichtlich bisher nur wenige einem Einbau der schnellen Lichtleitertechnik in die Häuser zugestimmt haben, macht die Telekom nun Druck auf die Vermieter: Wer nicht mitmacht, dem wird bis 2018 die Internet-Verbindung ganz gekappt. „Die bisherige Technik wird in absehbarer Zeit stillgelegt und steht dann nicht mehr zur Verfügung“, heißt es in einem Telekom-Schreiben.

Eines der alten Vatikan-Bücher bei der Digitalisierung. Abb.: Vatican Library

Urheberrechts-Ausnahmen für Bibliotheken gescheitert

Bibliotheksverband: Internationale Verhandlungen ergebnislos Berlin, 8. Mai 2014: Die Verhandlungen über international verbindliche Urheberrechts-Ausnahmen für Bibliotheken sind gescheitert. Das teilte der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) in Berlin mit. Die Debatten zwischen den mehr als 180 Mitgliedsstaaten der „Weltorganisation für geistiges Eigentum“ (WIPO) seien leider ergebnislos zu Ende gegangen.

Gustavo Montoya ist aus Südamerika ans Helmholtz-Zentrum in Dresden-Rossendorf gekommen, weil er die exzellenten Forschungsmöglichkeiten hier hoch schätzt. Foto: Heiko Weckbrodt

Ein Forscherpfad von Caracas nach Rossendorf

Warum der Chemiker Gustavo Montoya von Südamerika nach Sachsen kam Dresden/Caracas, 8. Mai 2014: „Mein Herz wird immer meiner Heimat gehören, aber hier in Dresden fühle ich mich sehr, sehr wohl.“ Der das sagt, heißt Gustavo Montoya, ist 28 Jahre jung und aus der über 8400 Kilometer entfernten venezolanischen Millionenmetropole Caracas nach Sachsen gekommen. Wenn der Chemieingenieur hier, am „Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HZDR), gerade keine komplizierten Flussprozesse modelliert, trifft er sich mit Freunden, die er in Dresden rasch gefunden hat, wie er sagt, tingelt durch die Neustadt-Kneipen, büffelt weiter an der komplizierten deutschen Sprache mit all ihren Fällen, Beugungen und unregelmäßigen Verben – und schreibt in seiner Freizeit Bücher. Sein Erstling „Von Menschen und Göttern – eine Welt, die es nie gab“ soll zum Jahresende erscheinen, berichtet er stolz.

Grafik.: Bitkom

Die meisten Deutsche gehen im Internet einkaufen

Auch Ältere kaufen häufiger elektronisch Berlin, 8. Mai 2014: Der Trend zum „Online-Shopping“ hat inzwischen in Deutschland so gut wie alle Generationen erfasst: 94 Prozent der deutschen Internetnutzer kaufen mindestens einmal pro Jahr im Internet ein, das sind zwei Prozentpunkte mehr als bei einer ähnlichen Umfrage vor zwei Jahren, wie aus einer Mitteilung des deutschen Hightech-Verbandes „Bitkom“ in Berlin hervorgeht. Damit setzen nun insgesamt drei Viertel aller Bundesbürger aufs Online-Shopping. Besonders zugelegt hat der Anteil älterer Online-Käufer, viele setzen dabei auf Tablettrechner.

Den neuen PRS gibt es auch in mehreren Farbvarianten. Foto: Sony

Sony macht seinen eBuch-Laden dicht

Bestandskunden sollen gekaufte Bücher auf „Kobo“ übertragen Internet, 8. Mai 2014: Die Japaner konnten sich gegen die starke eBuch-Konkurrenz von Amazon & Co. offensichtlich nicht durchsetzen: Sony wird am 16. Juni seinen eBuch-Laden „Reader Store“ für europäische und australische Kunden schließen, wie das Unternehmen heute mitteilte.

Der Dresdner Stasi-General Horst Böhm bei einer Schul-Weihung. Repro: Heiko Weckbrodt

Der Stasi-Reißwolf schlummert

Dresdner „Gedenkstätte Bautzner Straße“ öffnet nach Umbau Dresden, 7. Mai 2014: Nach einem 2,35 Millionen Euro teuren Um- und Ausbau und mit einem halben Jahr Verzögerung öffnet am 9. Mai 2014 die „Gedenkstätte Bautzner Straße“ wieder. In der früheren Stasi-Bezirkszentrale können die Besucher nun zum Beispiel auch Stasi-Technik, das Büro des letzten Dresdner Geheimdienst-Generals und ein Fluchtflugzeug besichtigen.

Die Dresdner Fraunhofer-Forscher arbeiten u. a. an Hochtemperatur-Brennstoffzellen aus Keramik. Foto: Fraunhofer

Dresdner Keramikinstitut baut in Thüringen aus

18 Millionen Euro teures Fraunhofer-Technikum in Hermsdorf eingeweiht Dresden/Hermsdorf, 7. Mai 2014: Das Dresdner „Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme“ (IKTS) hat in Hermsdorf ausgebaut: Für 18 Millionen Euro ist dort ein Technikum entstanden, in dem Hochtemperaturkeramik-Forschungen für den Industrieeinsatz weiterentwickelt werden. Durch den Ausbau soll die Mitarbeiter-Zahl am Standort von jetzt 130 auf etwa 150 bis Ende 2015 steigen, kündigte das IKTS an.

Ein Galliumnitrid-beschichterer Silizium-Wafer von Azzurro. Abb. (3): Azzurro

Dresdner Elektronikfirma „Azzurro“ pleite

Auf dem Weg zu Galliumnitrid-beschichteten Wafern ging Fabrik das Geld aus Dresden, 6. Mai 2014: Die auf Spezial-Chipscheiben mit Galliumnitrid-Beschichtung spezialisierte Dresdner Hightech-Firma „Azzurro“ ist pleite. Das hat Insolvenzverwalter Gunter Tarkotta auf Anfrage bestätigt. Dem Unternehmen sei es nicht gelungen, seine innovative Technik bis zur Marktreife zu bringen und damit Geld zu verdienen, schätzte der Rechtsanwalt ein. „Die Entwicklung ist steckengeblieben. Man fand keine neuen Geldgeber mehr, um sie zu Ende zu bringen.“ Der größte Teil der 42-köpfigen Belegschaft an der Breitscheidstraße sei freigestellt und als arbeitslos gemeldet. Geblieben sei nur eine kleine Abwicklungsmannschaft von sieben Mitarbeitern. Land und Stadt hatten den Fabrikbau noch 2012 als einen großen Ansiedlungserfolg für den Mikroelektronikstandort Dresden gefeiert und gefördert.

Ein 3D-Modell des HADES-Experiments, mit der die Forscher nach der Dunklen Materie und energie suchen. Visualisierung: Alexander Schmah/ HADES

Hades sucht nach dunkler Materie

Im Juni Beschleuniger-Konferenz mit 1500 Forschern in Dresden Dresden/Darmstadt, 5. Mai 2014: Auf der Suche nach der mysteriösen „Dunklen Materie“ und „Dunklen Energie“ werfen Forscher des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) nun ein selbstkonstruiertes Fangnetz am „HADES“-Experiment in Darmstadt aus: Es besteht aus sechs Lagen haardünner und sehr präzise angeordneter Drähte, die Elektronen und Anti-Elektronen (Positronen) „sehen“ können, wie sie manchmal entstehen, wenn Elementarteilchen mit großer Wucht aufeinandergeschleudert werden. Dies wiederum kann ein Hinweis auf ein plötzlich aufblitzendes dunkles Energie- oder Materieteilchen sein.

Geraten besonders ins Visier von Cyberkriminellen: Android-Telefone. Abb.: Kaspersky

Jeder Zehnte durch Internetkriminelle finanziell geschädigt

Berlin, 6. Mai 2014: 38 Prozent aller deutschen Internetnutzer sind in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Internet- oder Computerkriminalität geworden, zehn Prozent haben dadurch finanzielle Schäden erlitten. Das teilte der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ unter Berufung auf eine „Aris“-Umfrage unter 1020 deutschen Netznutzern mit. Teils wurden die Computer der Betroffenen mit Schadprogrammen infiziert, teils ihre Zugangsdaten zu Netzbanken oder -Läden ausgespäht.

In "Age of Mythology" kämpfen wir mit mythischen Kreaturen und Göttern auf unserer Seite. Abb.: Microsoft

„Age of Mythology“ neu aufgelegt: Die Titanen kehren zurück

Microsoft bohrt Strategiespiel-Klassiker auf Ja, das waren noch Zeiten, als Männer noch bauchfrei und schwertwedelnd durch die Gegend rannten, schwarzhäutige Nilschönheiten den hellenischen Kerlen zeigten, wo der Speer hängt und leichtbekleidete Göttinen helfend eingriffen, wenn die Helden die hölzerne Karre in den Dreck gefahren hatten. Vor zwölf Jahren hatten Microsoft und die Ensemble-Studios diese Legenden in „Age of Mythology“ (AoM) verpackt, eine Art mythisches Bruder-Strategiespiel zu „Age of Empires“ (AoE). Nachdem erst kürzlich AoE 2 als aufgemotzte Neufassung veröffentlicht wurde, hat Microsoft nun erneut die Zweitverwertungs-Maschine angeworfen: Am 8. Mai wird „AoM“ als „Extended Edition“ mit moderner Grafik neu verwurstet.