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X-Fab baut Mikrosystem-Geschäft aus

Ostdeutscher Chip-Auftragsfertiger investiert 40 Millionen Euro in Erfurt – auch Dresden könnte profitieren

MEMS-Gyrsokop von X-Fab. Abb.: X-Fab

MEMS-Gyrsokop von X-Fab. Abb.: X-Fab

Erfurt/Dresden, 26. September 2012: Der ostdeutsche Chip-Auftragsfertiger „X-Fab“ will künftig mehr „Mikroelektromechanische Systeme“ (MEMS) anbieten, um damit seine Marktposition zu verbessern. Vor allem für Computertelefone, Autos und Medizintechnik sind diese Spezialchips zunehmend gefragt. Das Unternehmen investiert daher in den kommenden drei Jahren rund 40 Millionen Euro in neue Reinräume und MEMS-Fertigungslinien in Erfurt. Dadurch werden in der thüringischen Landeshauptstadt rund 80 neue Jobs entstehen, kündigte X-Fab-Chef Hans-Jürgen Straub an. Auch Sachsen könnte von dieser Entwicklung profitieren, da im Dresdner X-Fab-Werk voraussichtlich ebenfalls MEMS gefertigt werden sollen.

MEMS-Umsatz soll sich vervierfachen

X-Fab-CEO Hans-Jürgen Straub

X-Fab-CEO Hans-Jürgen Straub

Derzeit realisiere X-Fab an die 13 Millionen Dollar (10,1 Millionen Euro) durch das MEMS-Geschäft, sagte Straub. Ziel sei es, dieses Umsatzvolumen in den kommenden drei bis vier Jahren auf etwa 50 Millionen Dollar (39 Millionen Euro) zu steigern.

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen, das aus den Resten des früheren DDR-Mikroelektronikkombinats hervorging, weltweit etwa 2400 Mitarbeiter, davon zirka 650 in Erfurt und über 400 in Dresden. Im ehemaligen ZMD-Werk in Dresden investieren die Erfurter derzeit reichlich 40 Millionen Euro, um die Fabrik auf größere Siliziumscheiben (8- statt 6-Zoll-Wafer) umzurüsten.

Umsatz von X-Fab gesunken

Für dieses Jahr erwartet Straub für den gesamten Unternehmensverbund sinkende Umsätze in Höhe von rund 270 Millionen Dollar (210 Millionen Euro). Die Gewinnsituation sei hingegen noch schwer abzuschätzen, sagte der X-Fab-Chef. Das Unternehmen teilt Umsatz und Gewinn nur sporadisch mit. 2010 hatte X-Fab noch 317 Millionen Dollar Umsatz und „einen leichten Nettogewinn“ realisiert. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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