Monate: März 2012

Kampfansage an Taxizentralen: App „MyTaxi“ nun auch in Dresden

Dresden/Hamburg, 22.3.2012: Ein weiteres elektronisches Angebot macht den Dresdner Taxidienst-Vermittlern Konkurrenz: Das Hamburger Unternehmen „Intelligent Apps GmbH“ hat nun das kostenlose Miniprogramm „MyTaxi“ für Apple– und Android-Computertelefone mit zunächst 50 registrierten Taxi-Fahrern in Dresden scharfgeschaltet. Über solch eine „App“ kann man sich ein Taxi direkt ordern, ohne eine Zentrale anrufen zu müssen – sehr zum Missfallen klassischer Taxizentralen, die damit ihr Geschäftsmodell bedroht sehen. Die Dresdner Taxizentrale hat allerdings auf die aufkommende Konkurrenz bereits reagiert und vor einem halben Jahr eine eigene Gratis-App „Taxi Dresden“ für iPhones und Android-Smartphones veröffentlicht.

Vertrauen der Deutschen in Internet-Geschäfte wächst

Berlin, 22.3.2012: Die Deutschen fassen mehr und mehr Vertrauen in die Sicherheit von elektronisch abgewickelten Geschäften: Verzichteten im Vorjahr noch 16 Prozent aller Internetnutzer aus Sicherheitsgründen auf Online-Einkäufe, Internet-Banking und dergleichen, ist der Anteil dieser grundsätzlichen Skeptiker nun auf elf Prozent gefallen. Das teilte der Hightech-Branchen-Verband „Bitkom“ (Berlin), gestützt auf eine ARIS-Umfrage unter 1300 Deutschen, heute mit.

Online-Druck: Saxoprint soll Wachstumsgenerator für CEWE werden

Oldenburg/Dresden, 22.3.2012: Die kürzlich übernommene Dresdner Online-Druckerei „Saxoprint“ soll für CEWE Color zum zentralen „Wachstumsgenerator“ werden und den Oldenburger Foto-Dienstleister erstmals über die Umsatzmarke von einer halben Milliarde Euro hieven. Das geht aus der Jahresanalyse hervor, die CEWE heute veröffentlicht hat. Demnach erwartet CEWE im Online-Druck – der überwiegend von Saxoprint getragen wird – rund 40 Millionen Euro Umsatz in diesem Jahr. Zum Vergleich: 2011 hatte Saxoprint – damals noch selbstständig – etwa 31,4 Millionen Euro Umsatz realisiert.

Falscher GVU-Virus erpresst Internetnutzer

Berlin, 21.3.2012: Seit gestern ist ein Schadprogramm im Umlauf, das sich als Botschaft der „Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen“ (GVU) ausgibt, wie die in Berlin ansässige Gesellschaft mitteilte. Startet ein Nutzer auf einem befallenen Rechner seinen Firefox oder einen anderen Internet-Browser, erscheint eine bildschirmfüllende Meldung – angeblich von GVU und vom „Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik“ (BSI) -, in dem mitgeteilt wird, mit diesem Computer seien Raubkopien gezogen worden und daher sei er gesperrt worden. Gegen eine Zahlung von 50 Euro per Paysafecard könne der PC wieder entsperrt werden.

3D-Fernseher ohne Brillenzwang

Neuss, 21.3.2012: Toshiba will ab Ende März die – nach eigenen Angaben – weltweit ersten in Serie gefertigten Fernseher, die 3D-Filme ohne Brille anzeigen können, europaweit verkaufen. Der „55ZL2G“ hat einen Miniaturlinsen-Bildschirm und berechnet aus seinen Kamerainformationen für bis zu fünf Zuschauer jeweils neun Perspektiven, um dreidimensionale Bilder zu erzeugen. Bisher habe es solche Fernseher nur als Prototypen und nur in Japan gegeben, erklärte Toshiba. Der 55-Zoller soll satte 8000 Euro kosten. hw

Globalfoundries plant weitere Milliarden-Investition in Dresden

Dresden, 23.3.2012: Der Chipkonzern Globalfoundries (GF) plant weitere Milliardeninvestitionen in Dresden. Das geht aus Angaben des Dresdner GF-Chefs Rutger Wijburg hervor. Demnach wird das US-Unternehmen in diesem Jahr über 500 Millionen Dollar (379 Millionen Euro) in den Ausbau seines hiesigen Chipwerkes stecken. Darüber hinaus plane man für den nächsten Technologieschritt weitere Investitionen, die noch mal so viel kosten werden, kündigte Wijburg an.

Dresdner Globalfoundries-Chef Wijburg: Jetzt geht es um den 28-nm-Knoten

Deutsche Ingenieurskunst, Ausbeute und Investitionen –  Standort-Chef Rutger Wijburg im Oiger-Kurzinterview Sie sind seit Herbst 2011 Chef bei Globalfoundries Dresden. Welchen Eindruck haben Sie von Werk und Leuten gewonnen? Rutger Wijburg: Die Mannschaft in Dresden besteht aus sehr kompetenten Leuten, die deutsche Ingenieurskunst und Facharbeit hoch halten. Technologisch ist das Werk hier Weltspitze, das kann ich als Holländer und Europäer gar nicht anders sagen.

Globalfoundries Dresden bügelt AMD-Rüffel aus: 32-nm-Ausbeute erhöht

Dresden, 21.3.2012. Nach der harschen AMD-Kritik an der Dresdner Chipfabrik von „Globalfoundries“ (GF) im vergangenen Herbst herrscht nun wieder eitel Sonnenschein – zumindest nach außen. Denn GF Dresden hat seine Ausbeute für die neueste Prozessorgeneration von AMD verdoppelt und nun die 250.000. Siliziumscheibe mit 32-Nanometer-Chips in der so genannten HKMG-Technologie ausgeliefert, wie das Unternehmen heute mitteilte.

ACTA-Debatte: Digitalwirtschaft für Modernsierung des Urheberrechts

Düsseldorf, 21.3.2012: In der Debatte um das umstrittene Marke- und Urheberschutzabkommen „Anti-Counterfeiting Trade Agreement“ (ACTA) hat der „Bundesverband Digitale Wirtschaft“ (BVDW) eine Anpassung des Urheberrechts an das Alltags-Rechtsempfinden im Digitalzeitalter gefordert. Es müsse eine Lösung gefunden werden, die gesitigen Leistungen der Kreativen zu schützen, ohne die Verbraucher pauschal zu kriminalisieren. „Wer ein breit akzeptiertes Urheberrecht will, muss eine Kriminalisierung von Alltagshandlungen im digitalen Kosmos verhindern und Regeln schaffen, die für die Nutzer auch ohne Jurastudium verständlich und nachvollziehbar sind“, betonte BVDW-Vizepräsident Matthias Ehrlich.

Foto zeigt auf Erde treffende Sonnenfackel

Erdorbit, 21.3.2012: Diese Aufnahme zeigt keinen Sternenkrieg, sondern eine auftreffende Sonnenfackel der Klasse M auf die Erdatmosphäre. Das nun von der US-Raumfahrtbehörde NASA veröffentlichte Bild wurde bereits am 13. März auf einer Wellenlänge von 131 Angström vom Solarobservatorium SDO angefertigt und dann in sichtbare Farben transformiert. Bereits seit geraumer Zeit ist unser Zentralgestirn besonders aktiv und schickt Teilchen- und Strahlenausbrüche (Sonnenfackeln) auch gen Erde. Die Aufnahme zeigt zugleich, warum wir von diesem eigentlich tödlichen Hagel kaum mehr mitbekommen als Nordlichter oder Funkstörungen: Das Erdmagnetfeld lenkt einen großen Teil der geladenen Teilchen ab, auch die Erdatmosphähre absorbiert kosmische Strahlung. Bei der hier visualisierten Sonnenfackel handelt es sich um einen mittleren Ausbruch. hw

Literaturkonferenz dringt auf Digitalisierung vergriffener Bücher

Berlin, 20.3.2012: Die „Deutsche Literaturkonferenz“ in Berlin drängt die Bundesregierung, die Digitalisierung verwaister und vergriffener Bücher gesetzlich zu erlauben. An die Verlage sollte im Gegenzug durch die Verwertungsgemeinschaft Wort (VG Wort) eine Lizenzabgabe bei den Nutzern dieser Digitalisate erhoben werden. „Kommt eine gesetzliche Regelung nicht, führt das zu erheblichen praktischen Schwierigkeiten bei den Digitalisierungsvorhaben der Bibliotheken„, warnte Vereins-Sprecherin Kathrin Schmidt und verwies auf entsprechende Reglungen in Frankreich, die im Februar 2012 verabschiedet wurden.

Solarworld begrüßt US-Strafzölle für chinesische Solarmodule

Freiberg/Hillsboro, 20.3.2012: Solarworld hat die heutige Entscheidung des US-Handelsministeriums begrüßt, vorläufige „Anti-Subventions-Zölle“ auf den Import chinesischer Solarmodule zu verhängen. „Die US-Regierung hat erkannt, dass die Exportsubventionen Chinas den Solarmarkt zerstören und Arbeitsplätze gefährden“, kommentierte Gordon Brinser, Präsident der Solarworld-Tochter „SolarWorld Industries America“ die Entscheidung. „Die jetzt verhängten vorläufigen Antisubventionszölle sind ein erster Schritt für die Wiederherstellung fairen Wettbewerbs in den USA.“

Futuremark: iPad 3 nicht schneller als Vorgänger

Espoo, 20.3.2012: Trotz des neuen A5X-Prozessors ist Apples neuer Tablettcomputer iPad 3 nicht schneller als der Vorgänger iPad 2 mit dem A5-Prozessor. Und was Apple gar nicht gerne hören wird: Das neue iPad muss sich auch dem Acer-Tablet „Iconia“ auf Windows-8-Basis geschlagen geben. Das geht aus Messungen der finnischen Benchmarkfirma „Futuremark“ („3DMark“, „PCMark“) in Espoo hervor.

Dresdner Fraunhofer-Nanozentrum CNT betätigt sich nun auch als Foundry

Dresden, 20.3.2012: Das Fraunhofer-Zentrum für Nanoelektronik CNT in Dresden will ihre 300-Millimeter-Chiplinien besser auslasten und bietet nun auch seine Dienste als Auftragsfertiger (Foundry) auf dem US-Markt an. Einen entsprechenden Exklusivvertrag mit der Servicefirma „Axus Technology“ aus Arizona/USA gaben CNT und das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) heute bekannt. Das CNT benutzt einen Teil der Reinräume der früheren Dresdner Chipfabrik von Qimonda. „Dank des IZM und des CNT stehen Kunden von 300mm-Wafern in Nordamerika nunmehr diese technologischen Möglichkeiten sowie das Know-how dieser Fraunhofer-Standorte zur Verfügung“, hieß es in einer Mitteilung beider Institute und von Axis. Heiko Weckbrodt