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Kirk und Scotty bauen in Dresden eine Mondbasis

Roboter "Scotty" von der Turag nimmt auch am Monbasis-Bau beim Eurobot-Wettbewerb in Dresden teil. Foto: Turag

Roboter „Scotty“ von der Turag nimmt auch am Monbasis-Bau beim Eurobot-Wettbewerb in Dresden teil. Foto: Turag

TU ist Gastgeber für studentischen Roboterwettberb „Eurobot“

Dresden, 17. April 2017. Ein Dutzend Roboter wird sich in zwei Wochen auf dem Mond versammeln, um das Gestein auf unserem Erdtrabanten in Windeseile zu analysieren und eine Mondbasis zu bauen. Ihnen über die Schulter schauen dann Dutzende Nachwuchsingenieure aller Couleur: junge Mechatroniker, Elektroniker, Maschinenbauer, Informatiker und Physiker. Der Mond, auf dem sich das Robotervölkchen Ende April 2017 zusammenrottet, ist allerdings nur zwei mal drei Meter groß und liegt auf dem Dresdner TU-Campus.

Finale des „Moon Village“ in Westfrankreich

Denn die robotische Mondmission ist Teil des europäischen Wettbewerbs „Eurobot“, der in diesem Jahr unter dem Motto „Moon Village“ steht. Zum deutschen Vorausscheid an der TU werden zwei Dresdner, drei weitere deutsche und zwei internationale Teams um die Fahrkarten zum Eurobot-Finale im westfranzösischen Städtchen la Roche-sur-Yon (24. bis 28. Mai 2017) wetteifern.

Künstliche Intelligenz auf dem Mond gefragt

„Die Roboter müssen während der Matches völlig selbstständig agieren“, erklärte Konstruktionsleiter Johannes Herold von der Dresdner TU-Roboter-AG Turag. „Fernsteuern von außen ist absolut verboten. Die Roboter müssen also mit eigener Intelligenz die Aufgaben lösen.“ Für ihre Mission haben die künstlichen Kobolde nur 90 Sekunden Zeit.

Scotty hat den Greifer

Die Turag wird Kirk und Scotty ins Rennen schicken, benannt nach dem Kapitän und dem Chefingenieur des TV-Raumschiffs „Enterprise“. Wie schon im Fernsehen hat auch hier der kleine Scotty die meiste Arbeit abbekommen: Er muss mit seinem Greifer aus einem Haufen farbiger PVC-Röhren die richtigen Bauelemente für die Mondbasis heraussuchen und zurechtlegen. Der knapp 35 Zentimeter hohe Kirk-Roboter hingegen nimmt „nur“ die simulierten Mondsteine und Elemente entgegen.

Wettbewerb soll Roboter-Forschung voranbringen

Den Kontest „Eurobot“ tragen seit 1998 jährlich Studenten aus ganz Europa aus. Die Initiatoren wollen mit dem Wettbewerb das Interesse junger Menschen an Roboterkonstruktion und -programmierung wecken, andererseits aber auch die Grenzen der Robotik ausweiten und Innovationen anstoßen. Denn wohl nirgend sonst sind die neuesten Erkenntnisse, Bauteile, Sensoren und Programme für Künstliche Intelligenz (KI) so gefragt wie in Roboter-Wettbewerben.

Robotik hat lange Tradition an TU Dresden

Die Robotik hat an der TU Dresden eine lange Tradition. So ist die Uni auch regelmäßig Gastgeber für die „First Lego League“, in der Kinder und Jugendliche selbstgebaute Lego-Roboter wetteifern lassen. Zudem entstand bereits 2003 an der TU eine eigene Arbeitsgruppe für mobile Robotik, die „Turag“. Sie nahm schon an vielen Wettbewerben teil und umfasst derzeit etwa 20 Mitglieder. In diesem Jahr werden sogar zwei Dresdner Teams am Eurobot-Ausscheid teilnehmen: Neben Kirk und Scotty von der Turag will auch das „Crash Racing Team Dresden“ seine Roboter auf den Mond schießen.

Eurobot-Deutschlandausscheid am 29. und 30. April, jeweils 10 bis 15 Uhr, im Audimax des TU-Hörsaalzentrums in der Bergstraße 64 in Dresden. Die Wettbewerbe sind öffentlich und können auch als Live-Streamvideo verfolgt werden: turag.de/eurobot-deutschland-2017/

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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