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Xenon Dresdner automatisiert Autosensor-Produktion

Die Dresdner Xenon-Ingenieure haben sich auf Automatisierungstechnik spezialisiert - hier ein Membranschweiß-Prüfautomat. Foto: Xenon

Die Dresdner Xenon-Ingenieure haben sich auf Automatisierungstechnik spezialisiert – hier ein Membranschweiß-Prüfautomat. Foto: Xenon

Sachsens Mittelständler ziehen im Netzwerk millionenschweren Auftrag an Land

Dresden, 2. Mai 2013: Unter Leitung des Dresdner Sondermaschinenbauer „Xenon“ entwickelt ein Netzwerk sächsischer Mittelständler eine hoch automatisierte Montagelinie für Drucksensoren, die später in Automobilen von VW und Audi eingebaut werden sollen. Der mehrere Millionen Euro umfassende Auftrag sei die bisher größte Einzelordner für Xenon, teilte Ko-Geschäftsführer Hartmut Freitag mit. Die von der Dresdner Sensorenfirma „i2s“ bestellte Hightech-Anlage sei „ein schönes Beispiel dafür, dass auch ein Netzwerk von Mittelständlern einen Auftrag bewältigen kann, wie ihn sonst nur Großunternehmen wie Bosch bekommen“.

So liefern beispielsweise Chemnitzer Firmen die Laserschweiß-Technik zu, BUS Elektronik Riesa die Leiterplatten und das ZMDi die kundenspezifischen Schalkreise. Xenon als Generalauftragnehmer fügt diese Komponenten zusammen und steuert sein langjähriges Know-how in der Automatisierungstechnik bei.

Elf Prozent mehr Umsatz erwartet, neue Leute eingestellt

Stehen für eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte: Die Xenon-Chefs Hartmut Freitag (l.) und Tobias Reissmann. Firmemgründer Eberhard Reissmann ist inzwischen in den Ruhestand gewechselt. Abb.: Xenon

Die Xenon-Chefs Hartmut Freitag (l.) und Tobias Reissmann. Abb.: Xenon

Angesichts der guten Auftragslage rechnet Freitag in diesem Jahr mit einem spürbaren Wachstum für Xenon: Er prognostiziert einen Umsatz von rund 20 Millionen Euro, das wären elf Prozent mehr als im Vorjahr (18 Millionen Euro). „Die Geschäfte laufen gut und unser aktueller Auftragsbestand deckt bereits jetzt das erwartete Umsatzvolumen ab“, sagte Freitag.

Investiv und Personalseitig hat das im Dresdner Gewerbegebiet Coschütz-Gittersee ansässige Unternehmen bereits aufgestockt. So ging im Herbst 2012 eine 3,5 Millionen Euro teure neue Fabrikhalle an der Stuttgarter Straße in Betrieb, die Belegschaft vergrößerte sich derweil um zehn Köpfe auf nun 165 Mitarbeiter.

Automatisierungsspezialist von Ex-Robotronern gegründet

Gegründet wurde Xenon 1990 mit elf Mitarbeitern von Entwicklungsingenieuren des früheren DDR-Computerkombinats Robotron. Das Unternehmen ist auf Einzelanfertigungen und Kleinserien hochautomatisierter Bestückungs- und Montagelinien für Hightech-Kunden in aller Welt spezialisiert. Rund 15 Prozent seines Umsatzes realisiert Xenon im Ausland. Während angesichts der Solarkrise die Aufträge für die Photovoltaik-Industrie eher auf Sparflamme köcheln, gibt es laut Freitag eine anhaltend hohe Nachfrage für Xenon-Anlagen von Automobilzulieferern. Auch die Medizintechnik mache einen stark wachsenden Umsatzanteil aus.

Hifi-Kopfhörer von Sennheiser. Foto: Sennheiser

Foto: Sennheiser

Dresdner beliefern Sennheisers Kopfhörer-Fabrik in Irland

Xenon-Technik versorgt aber letztlich auch Hifi-Freunde rund um den Globus mit sattem Sound: Der Tontechnik-Hersteller Sennheiser hat bei den Dresdnern mittlerweile schon die fünfte Anlage für die automatisierte Montage elektroakustischer Wandler in seinen irischen Fabriken für Hifi-Kopfhörer bestellt. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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