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Amazon richtet Cloud-Entwicklungszentrum in Dresden und Berlin ein

Abb.: Amazon

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Internethändler will 70 Ingenieure einstellen

Dresden/Berlin, 2. Mai 2013: Das amerikanische Internet-Kaufhaus „Amazon“ richtet in Deutschland ein Entwicklungszentrum für Netz-Rechendienste (Cloud Services) ein. Man werde in den kommenden zwölf Monaten rund 70 Entwicklungsingenieure in den beiden Standorten des neuen Zentrums, in Dresden und Berlin, engagieren, kündigte ein Amazon-Sprecher an. Die genaue Verteilung zwischen beiden Standorten stehe noch nicht fest.

Ehemaliger Chef des AMD-Zentrums OSRC an Bord

OSRC-Chef Chris Schläger. Abb.: privat

Chris Schläger. Abb.: privat

Einer der beiden Chefs des Amazon-Zentrums ist übrigens in Dresden kein Unbekannter: Chris Schläger hatte zuvor das AMD-Entwicklungszentrum für Betriebssysteme, das OSRC, in Dresden geleitet. Der angeschlagene Prozessorhersteller hatte das OSRC kürzlich aus Kostengründen geschlossen (wir berichteten).

Amazon will in Dresden und Berlin Computerprogramme und Betriebssysteme für die Rechnerwolken (Clouds) „der nächsten Generation“ entwickeln. Bereits jetzt bietet Amazon Privat- und Geschäftskunden Cloud-Dienste an. Dazu gehören beispielsweise Rechenzentren, die eBücher von Kunden speichern und Lesezeichen zwischen verschiedenen eBuch-Lesegeräten synchronisieren und per Internet-Verbindung abrufbar machen. Ganz speziell soll sich das Zentrum auf Software-Bausteine konzentrieren, die es Amazon-Partnern ermöglichen, eigene Cloud-Lösungen aufzubauen, mit Amazon zu vernetzen und lernfähige Computer zu programmieren.

Für Deutschland habe man sich als Standort wegen der vielen talentierten und kreativen Entwickler entschieden, hieß es von Amazon. Das Unternehmen betreibt in Deutschland bereits unter anderem ein großes Versandzentrum in Leipzig, das allerdings zuletzt wegen seiner umstrittenen Leiharbeiter-Politik in die Schlagzeilen gekommen war.

„In weniger als sechs Jahren hat sich die Zahl sächsischer Softwareunternehmen mehr als vervierfacht. Dieses Wachstum ist das Ergebnis eines nachhaltigen Technologietransfers zwischen Forschung, Lehre und Wirtschaft sowie einer vorausschauenden Ansiedlungspolitik“, kommentiert Peter Nothnagel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, die Ansiedlung. „Ich freue mich, dass in Dresden weitere hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen“, sagt Dresdens Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). „Das neue Entwicklungszentrum findet hier hervorragend ausgebildete Informatiker, die sich durch ein exzellentes Verständnis für Hardwaretechnologien auszeichnen, da auch diese am Standort entwickelt werden.“ Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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