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Petzi-Bär marschiert aufs iPad

Ein Wiedersehen von Petzi und seinen Freunden auf dem iPad. Abb.: Nordisk

Ein Wiedersehen von Petzi und seinen Freunden auf dem iPad. Abb.: Nordisk

Der Petzi-Bär, Star meiner analogen Kindheit, erlebt jetzt eine digitale Wiedergeburt – auf dem iPad. Der dänische Egmont-Verlag und „Nordisk Film Games“ haben heute drei Petzi-Apps um den tapferen Bären und seine tierischen Freunde über iTunes veröffentlicht. Im App-Test stellte sich jedoch rasch Ernüchterung ein: Statt eines Abenteuerspiels oder eines interaktiven Vorlese-Bilderbuches offerierte zum Beispiel „Petzi und das große Labyrinth“ nur ein wenig abwechslungsreiches Irrgartenspiel und ein Puzzles.

Schon die – immerhin gesprochene – Einführung klingt eher altmodisch bis babyhaft: Petzi hat einen Ball verloren und soll ihn in den Maulwurfhöhlen wiederfinden. Dort latscht er dann durch immer gleiche Labyrinthe und sammelt Möhren auf, begleitet von den immer gleichen Kommentaren. Alternativ darf der junge Spieler Bilder von Petzis Freunden zusammenpuzzeln – wie aufregend!

Ich wage mal zu behaupten: Damit lockt man heutzutage auch Kleinkinder nicht mehr hinter dem Ofen hervor. Und jüngere Bilderbuch-Apps wie „Rapunzel“ oder „Rotkäppchen“ haben erst kürzlich gezeigt, wie man selbst alte Geschichten mit vertretbarem Aufwand in ein lustiges interaktives Erlebnis verwandeln kann, das das Kind 2.0 von heute bei der Stange hält. Wirklich schade für Petzi!

Der Petzi-Bär wurde übrigens 1951 von Clara und Vilhelm Hansen als Comic-Reihe für dänische Zeitungen erfunden. Die Geschichten dachte sich die ehemalige Hutmacherin Clara aus, die bunten Zeichnungen entwarf der Lithograf Vilhelm. Heiko Weckbrodt

„Petzi und die Rettung der Küken“, „Petzi und das große Labyrinth“ und „Petzi in Pingonesien“ (Nordisk Film Games Publishing), Spiele-Apps fürs iPad (je 1,59 €) und iPhone (je 79 Cent), für Kinder zwischen 3 und 8 Jahren
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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