Alle Artikel mit dem Schlagwort: Silicon Saxony

Verschiedene Wafer-Größen von 150 bis 300 Millimeter - hier aus Silizium - im Vergleich in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

FCM baut Spezialhalbleiter-Zucht in Freiberg aus

Ipcei-Projekte zielen auf größere Scheiben für Handy-, Laser- und Militär-Chips Freiberg/Dresden, 26. September 2023. Mit Blick auf den starken Bedarf nach Funk-Chips und andere Spezial-Schaltkreise aus Verbindungs-Halbleitern will die „Freiberger Compound Materials“ (FCM) künftig auch größere Chip-Scheiben (Wafer) aus Galliumarsenid mit 200 statt nur 150 Millimetern Durchmesser züchten. Außerdem plant das sächsische Mikroelektronik-Unternehmen, in Zukunft auch größere Wafer aus Indium-Phosphor-Verbindungen (6 statt bisher 4 Zoll) sowie Galliumnitrid (4 statt 2 Zoll) anzubieten, die für blaue Laser, Leistungselektronik und Datenübertragungs-Bauelemente gebraucht werden. Das hat FCM-Technikchef Stefan Eichler bei einem Alumni-Treffen ehemaliger Mikroelektroniker in den Technischen Sammlungen Dresden angekündigt.

Dr. Dmitry Suyatin, Dr. Amin Karimi und Dr. Reza Jafari Jam von "Alixlabs" im Nanolab-Reinraum der Uni Lund. Foto: Alixlabs / Uni lund

Schweden ätzen in Sachsen den Weg zu Nanochips frei

Alixlabs Lund will bei Fraunhofer Dresden eine Alternative zur teuren EUV-Belichtungstechnik fabrikreif machen Dresden/Lund, 2. Dezember 2022. Die schwedische Uni-Ausgründung „Alixlabs“ aus Lund will in Sachsen ein neues Ätzverfahren zur Fabrikreife führen. Das soll die Produktion von Nanoelektronik der neuesten Generation deutlich preiswerter möglich machen als bisher kalkuliert. Laut Alixlabs-Chef Jonas Sundqvist lassen sich damit auch ohne sündhaft teure Extremultraviolett-Belichter (EUV) besonders feine Chipstrukturen von weniger als zehn Nanometern erzeugen.

Reinstsilizium für die Mikroelektronik ist gefragt - hier ein Blick in die Kristall-Zuchtanlagen bei siltronic. Foto: Siltronic

Siltronic modernisiert Freiberger Wafer-Fabrik

Europäische Investitionsbank gibt 200 Millionen Euro Kredit Freiberg, 27. Oktober 2022. Der deutsche Siliziumscheiben-Hersteller „Siltronic“ borgt sich 200 Millionen Euro von der „Europäische Investitionsbank“ (EIB), um seine Freiberger Fabrik zu modernisieren und die „nächste Generation von Reinstsilizium-Wafern und Siliziumstäben“ zu erforschen und zu entwickeln. Das haben Siltronic und die EIB angekündigt.

Das AMTC Dresden ist auf Chipmasken spezialisiert. Foto: AMTC

AMTC hat 800 Millionen in Dresden investiert

Neue Jobs im Maskenzentrum geplant Dresden, 21. Mai 2022. Angesichts der starken Mikroelektronik-Nachfrage weltweit stockt das Dresdner Chipmasken-Zentrum AMTC seine Belegschaft weiter auf. Außerdem entwickelt das Zentrum derzeit bessere Belichtungsvorlagen, mit denen sich Schaltkreise mit Strukturbreiten von nur noch wenigen Nanometern (Millionstel Millimetern = nm) herstellen lassen. Das hat das Unternehmen aus Anlass seines 20-jährigen Jubiläum mitgeteilt. „Das AMTC ist auf Wachstumskurs“, hieß es aus dem Chipmasken-Zentrum.

Dresden bekommt KI-Forscherschule

Die nach dem Computererfinder Zuse benannte „Secai“ soll Spitzen-Forschernachwuchs nach Sachsen locken und die KI-Wirtschaft ankurbeln Dresden, 19. Mai 2022. Die Technische Universität Dresden (TUD) baut eine Konrad-Zuse-Schule für Künstliche Intelligenz (KI) auf. Das haben die Uni, das sächsische Wissenschaftsministerium und der „Deutsche Akademische Austauschdienst“ (DAAD) mitgeteilt. Dafür bekommt Dresden bis zu 13 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium. Schwerpunkte der neuen „Zuse School of Excellence in Embedded Composite Artificial Intelligence“ (Secai) sollen KI-Computerchips und KI-Anwendungen in der Medizin sein.

Sachsen bemüht sich bereits seit geraumer Zeit, die wissenschaftliche Kooperation mit osteuropäischen Forschungseinrichtungen - hier im Bild das Hauptgebäude der Uni Breslau - auszubauen. Eine Hoffnung dabei: Womöglich lassen sich darüber auch Talente für den Umzug nach Sachsen animieren. Foto: Jar.ciurus, Wikimedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wroclaw_-_Uniwersytet_Wroclawski_o_poranku.jpg CC3-Lizenz https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en

Sachsen hofft auf Talente aus dem Osten

Freistaat will Kooperation mit Osteuropa ausbauen, um Fachkräfte für seine Hightech-Wirtschaft zu gewinnen Dresden, 22. April 2022. Sachsens Mikroelektronik muss künftig stärker und gezielter als bisher auch Talente in Polen, Tschechien und anderen osteuropäischen Ländern suchen, um ihren Fachkräftebedarf langfristig zu decken. Dafür hat Babett Gläser vom sächsischen Wissenschaftsministerium während der virtuellen Tagung „Mikroelektronik-Forschung in Deutschland“ in Dresden plädiert. „Wir schöpfen hier zum Beispiel die Nähe zu Forschungseinrichtungen in Breslau und bei unseren anderen Nachbarn noch nicht richtig aus.“

Auch 5G-Mobilfunk-Elektronik gehört zum Portefeuille von Xilinx. Foto: Xilinx

AMD kehrt nach Dresden zurück

Durch Xilinx-Kauf wird der US-Konzern auch Eigner der ehemaligen TU-Ausgründung Airrays Dresden, 15. Februar 2022. Eine reichliche Dekade nach dem Abschied aus Sachsen ist AMD zurück in Dresden. Hintergrund ist die Übernahme des kalifornischen Elektronikunternehmen „Xilinx“. Dadurch kommt AMD auch in den Besitz einer Funkantennen-Firma, die Ingenieure und Unternehmer im Oktober 2013 unter dem Namen „Airrays“ aus der TU Dresden ausgegründet hatten und die im Juli 2019 durch Xilinx übernommen worden war. Die Zeichen stehen in dieser Dresdner Technologieschmiede bereits seit geraumer Zeit auf Wachstum und neue Jobs.

Ionentechnologie-Direktor Dr. Roman Böttger von der HZDR Innovation steht mit einer Wafer-Kassette an der neuen Ionenimplantations-Endstation im slowakischen Trnava. Foto: P. Krajcovic für HZDR Innovation

Dresdner Chipveredler eröffnen Zweitstandort bei Bratislava

Helmholtz-Tochter „HZDR Innovation“ bringt nun auch in der Slowakei Ionenkanonen für die Energiewende in Stellung Dresden/Trnava, 8. Dezember 2021. Spezialisten vom Dresdner Technologie-Unternehmen „HZDR Innovation“ beschießen seit geraumer Zeit mit ihren Ionenkanonen die Leistungselektronik führender Chiphersteller und werten sie dadurch auf. Nach dieser „Ionenimplantation“ schalten diese Spezialchips in Elektroautos, ICE-Züge und Windkraftwerken effizienter und verplempern weniger Strom. Solche Spezialbehandlungen nach Rossendorfer Art sind inzwischen sehr gefragt. Zudem wächst die Nachfrage für Elektronik, die hohe Spannungen und starke Ströme verträgt, angesichts von Energiewende und Elektomobilitäts-Schenk stark an. Daher hat die Helmholtz-Tochter nun einen zweiten Chipveredelungs-Standort im slowakischen Trnava eingerichtet. Das hat das Mutterinstitut der Transferfirma, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), mitgeteilt.

Kuka-Roboter in den Autoproduktion. Foto: Kuka

Versöhnt die „Darkfab“ Industrie und Klimabewegung?

Sächsischer Ansiedlungsexperte Zimmer-Conrad plädiert für eine Ökologisierung der Industrie – im eigenen Interesse Dresden, 4. Oktober 2021. Die Wirtschaft muss ihre „Ökologisierung“ selbst vorantreiben, statt sie zu bekämpfen. Das hat Ministerialrat Christoph Zimmer-Conrad vom sächsischen Wirtschaftsministerium auf einem Mikroelektronik-Symposium in Dresden gefordert. „Ihr müsst euch mit den Zukunftsvisionen der jungen Menschen von heute versöhnen und sie unterstützen“, appellierte er an die Unternehmer.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Baut TSMC eine milliardenteure Chipfabrik in Dresden?

Taiwanesen und Dresdner wollen Meldungen nicht kommentieren Dresden, 14. Juli 2021. Die weltweit größte Halbleiter-Foundry „TSMC“ aus Taiwan erwägt laut Meldungen von Branchenmagazinen, in Dresden und im japanischen Kumamoto große Chipfabriken zu bauen. An beiden Standorten habe TSMC „Vereinbarungen mit lokalen Behörden getroffen und sei in Gesprächen mit lokalen Kunden“, heißt es Berichten von „Digitimes“ und „EE News Europe“.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier bei einem Besuch bei Infineon Dresden am 1. Juli 2021. Foto: Heiko Weckbrodt

Falls Intel kommt, brät Minister Altmaier eine Extrawurst

Ausländische Chipfabrik-Investitionen sollen nicht zu Lasten der Ausbaupläne von Infineon, Glofo & Co. in Sachsen gehen Dresden, 1. Juli 2021. Falls Intel tatsächlich in Deutschland und womöglich konkret in Sachsen mehrere Chipfabriken der Spitzenklasse bauen sollte, wie in der Halbleiter-Branche gemunkelt, wird der Bund dafür voraussichtlich Extrasubventionen herausrücken. Solch eine Intel-Ansiedlung soll jedenfalls nicht die Zuschuss-Chancen für die geplanten Chipfabrik-Ausbauten in Dresden und anderswo in Deutschland schmälern. Das hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) heute während zweier Arbeitsbesuche bei Infineon und Globalfoundries in Dresden versprochen. „Wenn es zu Investitionen aus dem Ausland kommt, dann wird das nicht zu Lasten der hiesigen Unternehmen gehen, denen wir unsere Unterstützung schon zugesagt haben“, betonte er. Zugleich versprach er: „Wir sind entschlossen, den Standort Deutschland, den Standort Sachsen und den Standort Dresden auszubauen und zu stärken“.

Bosch will zur CES 2019 sein Konzept für ein autonomes elektrisches Sammelfahrt-Shuttle vorstellen. Visualisierung: Bosch

Autofreie Wohnviertel für mehr Lebensqualität und Umweltschutz gefordert

FU-Professor Rojas plädiert zum Silsax-Tag in Dresden für Superblock-Lösungen à la Barcelona Dresden/Berlin, 27. Mai 2021. Um Straßen sicherer und die Stadtluft sauberer zu machen, plädiert Prof. Raúl Rojas von der Freien Universität (FU) Berlin für den katalonischen Weg: Ähnlich wie in Barcelona könnte man ganze Wohnviertel als autofrei erklären – und nur noch an den Ecken dieser „Superblöcke“ gibt es Parkhäuser, in denen die Anwohner ihre Autos abstellen. Das hat der Informatik-Professor im Auftaktvortrag zur virtuellen Tagung „Silicon Saxony Day“ in Dresden vorgeschlagen.

Die Kombination zum Tresor würde auch keiner anderen zeigen. Doch bem Online-Banking lassen sich viele Deutsche über die Schulter schauen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Velektronik, Morpheus & Co: Wie sehr können wir unserer Elektronik vertrauen?

  Unternehmer und Forscher diskutieren beim „Silicon Saxony Day 2021“ über Spionage-Abwehr, Koboter, KI und die Stadt der Zukunft Dresden, 22. Mai 2021. „Industrie 4.0“ klingt ja eigentlich gut: nach Fortschritt, mehr Produktivität, Hochtechnologie. Aber wie sehr kann der Maschinenbauer in Europa eigentlich dem GPS-Ortungsgerät aus China, der Rechnerwolke aus Übersee oder dem Funketikett-Lesegerät aus Südostasien vertrauen, die er da in seiner frisch vernetzten Werkhalle im Einsatz hat? Vertrauenswürdige Elektronik und Software sind daher zu viel diskutierten Themen geworden – und zwar weltweit. Erst kürzlich stellten die US-Militärforschungsagentur „Darpa“ und die Uni Michigan einen „Morpheus“-Prozessor vor, der seine Rechenoperationen im Millisekunden-Takt immer neu verschleiert und verschlüsselt, um seine Geheimnisse zu wahren. Über 500 Hacker bissen sich am Versuch die Zähne aus, „Morpheus“ zu knacken. Auch in Europa ist die Diskussion um digitale Souveränität und vertrauenswürdige Elektronik in vollem Gange. So wollen auf dem „Silicon Saxony Day“ am 27. Mai 2021 in Dresden Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft unter anderem zukunftsweisende Konzepte für mehr informationstechnologische Sicherheit vorstellen.

Blick in den Reinraum des Fraunhofer-Photonikinstituts IPMS in Dresden. Foto: Fraunhofer-IPMS

Die virtuelle Forschungs-Fab der Deutschen

Fraunhofer und Leibniz wollen „Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland“ fortführen, obwohl Bundeszuschüsse versiegen Berlin/Dresden, 3. Mai 2021. Vertrauenswürdige Elektronik, radfahrererkennende Lasersensoren in Autos oder Künstliche Intelligenzen (KI), die unsere Stromnetze überwachen – der Institutsverbund „Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland“ (FMD) hat nach Einschätzung ihres Koordinators Stephan Guttowski bereits mit vielen Entwicklungsprojekten unter Beweis gestellt, dass es nicht immer großer nationaler Mikroelektronik-Forschungszentren wie des Imec in Belgien oder des Cea-Leti in Frankreich bedarf, um auch komplexe Technologieprojekte zu stemmen. Daher soll der Verbund auch fortgeführt werden. „Die FMD hat sich als adäquate Alternative zu den großen zentralen Strukturen in anderen Ländern profiliert“, ist Guttowski überzeugt.

Infineon plant milliardenschweren Ausbau in Dresden

Auch eine neue 300-Millimeter-Fabrik für Hochspannungs-Chips steht zur Debatte Dresden, 5. März 2021. Der deutsche Halbleiterkonzern Infineon will in den kommenden Jahren etwa 1,1 bis 2,4 Milliarden Euro in seinen Standort in Dresden investieren. Das haben die beiden Standort-Geschäftsführer Thomas Morgenstern und Raik Brettschneider im Oiger-Interview angekündigt. Zur Debatte steht unter anderem ein neues Fabrikmodul. Auch neue Jobs sind geplant: In Summe soll die Belegschaft bis zum Jahresende 2021 von jetzt zirka 2800 auf dann 2900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigen.