Alle Artikel mit dem Schlagwort: Sachsenanhalt

Intel-Chef Pat Gelsinger (hier mit einem Exascale-Grafikprozessor) will große Chipfabriken in Europa bauen - möchte dafür aber auch hohe Subventionen. Foto: Intel

Intel baut vorerst doch keine Chipfabrik in Magdeburg

Einstiger Branchenprimus steht unter Druck und „pausiert“ Investitionen in Deutschland und polen Santa Clara/Magdeburg, 17. September 2024. Intel verschiebt den Bau seiner geplanten Chipfabriken in Magdeburg um zwei Jahre. Das hat Intel-Chef Pat Gelsinger in einer Mitteilung an die Belegschaft bekannt gegeben. Auch die Investitionen in Polen wolle er um zwei Jahre verschieben und die begonnene Fab in Malaysia zwar zu Ende bauen lassen, den Produktionsstart dort aber womöglich aussetzen.

Das Bio-Solarmodul aus Halle ist für 380 Watt ausgelegt. Foto: Fraunhofer-CSP

Holz und Zuckerrohr: Fraunhofer Halle baut Bio-Solarmodule

Forscher wollen Sonnenenergie-Sammler wieder in den großen Kreislauf einschießen Halle, 29. August 2024. Um eine echte Kreislaufwirtschaft in der Solar-Branche anzuschieben, haben Hallenser Fraunhofer-Forscher nun Photovoltaik-Module (PV) entwickelt, die zumindest teilweise aus Holz, Zuckerrohr und anderen nachwachsenden oder gut wiederverwertbaren Stoffen gemacht sind. In Alterungs-, Wärme-, Feuchte- und Temperaturwechsel-Tests habe sich gezeigt, dass die Bio-Solarmodule klassischen Lösungen aus Metall ebenbürtig sind, versichert das federführende „Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik“ (CSP) in Halle.

"Menschen hören das, was sie zu hören erwarten", hat eine Studie der TU Dresden ergeben. Das fängt schon bei der Verbindung zwischen Ohr und Gehirn an. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Horchen Quantensensoren digitale Geheimnisse aus?

Cyberagentur lädt Experten ein, Seitenkanal-Angriffe auf Computerchips durch hochpräzise Quantensensoren auszutesten Halle, 25. Juni 2024. Neuartige Quantensensoren sind teils derart leistungsstark und empfindlich, dass sich mit ihnen womöglich das Innere von Prozessoren, Speicherchips und anderer Mikroelektronik per Seitenkanal-Angriff aushorchen lässt. Das befürchtet zumindest die Bundes-Cyberagentur in Halle. Daher können sich nun Unternehmen, Forschungsinstitute und andere Einrichtungen um Zuschüsse für das Projekt „Seitenkanalangriffe mit Quantensensorik“ (SCA-QS) bewerben, um denkbare Einfallstore für quantentechnologisch gerüstete Spione auszutesten.

Streik vor der Globalfoundries-Chipfabrik in Dresden. Foto: IG BCE

Gewerkschaften kampfeslustig: Keine neue Chipfabrik ohne Tarifvertrag

Bergbaugewerkschaft will Druck auf Intel und TSMC machen Dresden/Magdeburg, 8. April 2024. Wenn Intel und TSMC demnächst ihre Chipfabriken in Magdeburg und in Dresden bauen, müssen sie sich auf Druck von den Gewerkschaften einstellen: „Wir als IGBCE wollen die Halbleiterindustrie weiter erschließen“, kündigte Vorstand Oliver Heinrich von der „Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie“ (IGBCE) an. „In der Halbleiterindustrie darf es keine Neuansiedlung ohne Tarifbindung geben.“

Richtfest für das Elektrolyse-Gebäude im Energiepark Bad Lauchstädt. Foto: Rico Thumser für den Energiepark Bad Lauchstädt

Reallabor Bad Lauchstädt wächst

Sunfire liefert bald Großelektrolyseur der 30-Megawatt-Klasse Bad Lauchstädt, 23. März 2024. Neben der Intel-Ansiedlung verfolgt Sachsen-Anhalt weitere Leuchtturmprojekte, um im Industriesektor aufzusteigen – und eines davon ist das Energiewende-Reallabor in Bad Lauchstädt bei Halle. Teile davon sind nun rohbaufertig. Und den Alkali-Elektrolyseur der 30-Megawatt-Klasse dafür will Sunfire Dresden in der zweiten Jahreshälfte 2024 liefern. Das geht aus einer Mitteilung der „Verbundnetz Gas AG“ (VNG) hervor, die den Energiepark Bad Lauchstädt koordiniert.

Logo für das Condor-Projekt. Visualisierung: Condor, IPMS, MSP

Fraunhofer Dresden arbeitet an Kryo-Elektronik für kühle Quantencomputer

Supraleit-Forschungsprojekt „Condor“ gemeinsam mit Hallenser Planck-Forschern gestartet Dresden/Halle, 17. März 2024. Fraunhofer Dresden und Planck-Forscher aus Halle wollen die Massenproduktion von Kryo-Elektronik vorbereiten, die bei sehr tiefen Temperaturen im Weltall oder in Quantencomputern. Dafür haben das „Center Nanoelectronic Technologies“ (CNT) in Sachsen und das Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik (MPI-MSP) in Sachsen-Anhalt nun ein gemeinsames Projekt gestartet: Gemeinsam wollen sie „Superconducting spintronic devices for cryogenic electronics“ (Codename: Condor) entwickeln, die bei Temperaturen nahe am absoluten Nullpunkt jeden Stromwiderstand aufgeben – und dann als supraleitende Speicher und Logikbausteine einsetzbar sind. Das haben das CNT-Mutterinstitut für photonische Mikrosysteme (IPMS) in Dresden und das MSP mitgeteilt.

Aluminium-Guss in einem norwegischen Hydro-Werk. Foto: Hydro

Freiberger Forscherin will mehr Alu-Schrott verwerten

Angesichts hoher Strompreise wird Energieverbrauch zur Überlebensfrage für deutsche Aluminium-Industrie Freiberg/Magdeburg, 15. März 2024. Damit Fahrräder, Autos und Gehäuse aus Aluminium bei ihrer Produktion nicht mehr so viel Energie fressen, sucht Dr. Hanka Becker von der Bergakademie Freiberg nach neuen Verwertungs-Technologien für Alt-Alu. Dabei gilt die Devise: „Je reiner die Legierung, desto besser“. Um mit den Verunreinigungen in Alu-Schritt irgendwie klar zu kommen, baut die Werkstoffwissenschaftlerin nun eine eigene Forscher-Gruppe an der Uni Magdeburg auf. Dafür bekommt sie über zwei Millionen Euro aus dem Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Dies geht aus aus Mitteilungen der Unis Freiberg und Magdeburg hervor.