Alle Artikel mit dem Schlagwort: Japan

So sehen elektrische Kompressoren für Autos aus - hier ein Verdichter der TDDK-Mutter Toyota Industries Corporation. Foto: Toyota Industries Corporation

Autozulieferer TDDK baut Kompressorfabrik in Lausitz aus

Werk Straßgräbchen soll nach Millioneninvestition auch Elektro-Kompressoren herstellen Straßgräbchen, 19. September 2022. Der japanische Automobilzulieferer TDDK will seine Kompressorfabrik in Straßgräbchen in der Lausitz für mehrere Millionen Euro ausbauen. Das hat die sächsische Staatskanzlei (SSK) heute in Dresden nach einem Treffen zwischen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und TDDK-Managern mitgeteilt. Demnach wird der Betrieb vergrößert und soll ab 2025 neben den mechanischen aus elektrische Kompressoren für die Klimaanlagen von Elektroautos in Großserie fertigen.

Viele Techniker schwören immer noch auf zuverlässige Kawaski-Roboter, obgleich vielerorts inzwischen andere Hersteller dominieren. Hier ein Blick ins ICM-Robotiklabor in Chemnitz. Foto: Heiko Weckbrodt

Japan behauptet Spitzenposition in Robotik

Exportquote von Nippons Roboterherstellern ist auf 78 Prozent gestiegen Tokio/Frankfurt am Main, 14. März 2022. Roboter, die wie Menschen laufen können, die sich um die Alten in den Seniorenheimen kümmern, die Menschen in Katastrophengebieten aufspüren oder kranken Kindern als nimmermüde Begleiter helfen – in kaum einen anderen Land auf der Erde sind künstliche Helfer bereits so tief in Wirtschaft und Gesellschaft diffundiert wie in Japan. Das mag daran liegen, dass viele Japaner moderner Technik im Alltag offener gegenüberstehen als beispielsweise viele Deutsche, aber wohl auch daran, dass Nippon eben auch der größte Roboterhersteller der Welt ist. 136.069 Industrie-Roboter ausgeliefert Ganz besonders im Segment der Industrieroboter behauptet sich die japanische Wirtschaft ganz vorn: Allein 2020 lieferten die japanischen Hersteller 136.069 Industrie-Roboter aus. Zu den ganz großen Namen der Robotik gehören hier beispielsweise Branchenprimus Fanuc, Yaskawa, Omron, Epson, Kawasaki, Mitsubishi und viele andere. Und diese Robotik-Riesen befriedigten mit ihrem enormen Produktionsausstoß nicht nur einen Großteil des ohnehin immensen Binnenbedarfs, sondern automatisierten gewissermaßen gleich noch die halbe welt mit – die Exportquote lag zuletzt bei 78 Prozent. Das …

Szene aus dem chinesischen Kriegsfilm "The 800". Abb.: Koch Film

„The 800“: Chinesisches Heldenepos im deutschen Heimkino

Aufwendiger Kriegsfilm deutet Rückzugsgefecht gegen die Japaner als Großheldentat China feilt an seiner Geschichte herum: Eigentlich war es im II. Weltkrieg innerlich marode und zerstritten, ein Spielball fremder Mächte. Dieses wenig heroische Bild will Regisseur Hu Guan nun mit dem monumentalen Epos „The 800“ „geraderücken“. Darin erzählt er über ein gar tapferes Regiment von 800 Helden, die im Jahr 1937 tagelang ein Lagerhaus in Shanghai gegen Divisionen japanischer Invasoren verteidigen. Wer da automatisch an Herodot denkt und an eine alte abendländische Legende um 300 Spartaner, die ein persisches Millionenheer aufhalten, hat den Sinn und Zweck von Chinas neuem cineastischen Großwerk gewiss nicht völlig falsch verstanden…

Fuchteln nicht mit Samurai-Schwertern rum wie die alten Yakuza, sondern drücken ab: Die chinesischen Gangster und Gangsterinnen denken effizient, global und zielorientiert. Szenenfoto aus Takashi Miikes "First Love" / Eurovideo

„First Love“: Draufhacken, bis keiner mehr steht

Verwickelter Yakuza-Thriller im „Pulp Fiction“-Stil von Takashi Miike im Videostrom Im Thriller „First Love“ stimmt Japans Meisterregisseur Takashi Miike den Abgesang auf eine untergehende Spezies und sein altes Lieblingsthema an: die Yakuza. Die ehemals so gefürchteten japanischen Gangsterbanden mit ihrem ganz eigenen Moralkodex haben sich in der globalisierten Welt von heute überlebt, zerfleischen sich nur noch gegenseitig und weichen vor den neuen chinesischen Triaden vom Festland Schritt für Schritt zurück.

Geld, Münzen. Foto: stevepb, Pixabay, Lizenz: CC0 Public Domain

Renesas erwägt IDT zu übernehmen

Japaner haben sich aber noch nicht entdschieden Koto/Dresden, 1. September 2018. Der japanische Halbleiterkonzern Renesas aus Koto erwägt laut einem Reuter-Bericht, das US-amerikanische Chip-Unternehmen IDT zu kaufen. Als mögliche Kaufsumme ist von rund sechs Milliarden Dollar die Rede. Beide Unternehmen beliefern unter anderem die Automobilindustrie. Die Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, heißt es in dem Agenturbericht.

China steckt mehr in Chipfabriken als Europa und Japan zusammen

IDTechEx rechnet mit 11 Mrd. $ Investitionen in Europas Chipfabriken Scottsdale/Peking, 29. Juni 2018. China holt in der Mikroelektronik kräftig auf: Im Jahr 218 werden chinesische Halbleiter-Unternehmen umgerechnet rund elf Milliarden Dollar in Chipfabriken und damit erstmals mehr als Europa und Japan zusammen (10,7 Milliarden Dollar). Das hat eine Analyse des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens IC Insights aus Scottsdale / Arizona ergeben.

Die beiden Hauptdarsteller in "Railroad Tigers": Jackie Chan als Partisan Ma Yuan und im Hintergrund eine der effektvoll inszenierten historischen Dampfloks. Szenenfoto: Koch-Film

DVD „Railroad Tigers“: Action-Eisenbahner machen Invasoren in China die Hölle heiß

Action-Komödie mit Jackie Chan über den Partisanenkampf gegen die japanische Armee Wie gab es uns schon Tolkien zu verstehen? Manchmal sind es die „kleinen“ Leute, die das Schicksal eines Landes wenden. Solch eine Geschichte erzählt der chinesische Regisseur Ding Sheng auch in seiner prominent besetzten Actionkomödie „Railroad Tigers“, die inzwischen in Deutschland fürs Heimkino erschienen ist.

Sehr beliebt: Hunde als Tempel- udn Palastschmuck. Foto: Peter Weckbrodt

In der Lichtenwalder Schatzkammer

Oigers Wochenendtipp: Mythos Ostasien im Schloss Lichtenwalde Lichtenwalde, 21. Juli 2017. Den Barockgarten Lichtenwalde hatten wir bereits kennen- und schätzen gelernt. Dabei wurde unsere Neugierde auf das Barockschloss selbst geweckt. Nun wollen wir die „Schatzkammer Schloss Lichtenwalde“ mit deren faszinierenden Ausstellungen in Augenschein nehmen. Die zweite Fahrt nach Lichtenwalde lohnt unbedingt.

i2s-Elektronikerin Cornelia Lehmann überprüft mit der Mikroskopkamera, ob die 75 Mikrometer dünnen Chip-Kontaktierungen stimmen. Die Bonding-Technologie dafür hat Anlagenbauer Xenon der Halbleiterindustrie entlehnt. Abb.: hw

Japaner investieren in Sachsen

Nagano Keiki will Dresden zu Kompetenzzentrum für Auto-Drucksensoren machen Tokio/Dresden, 14. Februar 2017. Der Präsident des japanischen Sensortechnik-Unternehmen „Nagano Keiki“, Shigeo Yoda, will weiter in Sachsen investieren: „Wir wollen Dresden zum Kompetenzzentrum für Drucksensoren für die Automobilindustrie ausbauen“, kündigte er an, als ihn nun der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) besuchte.

Gedruckte organische Leiterbahnen, die sich an bleibige Oberflächenkurven anpassen. Foto: Fabian Kayatz, Fraunhofer IVV

Werbeposter wird zum Energiesammler

Japaner und Sachsen arbeiten gemeinsam an druckbaren Werbe-Solarzellen und organischer 3D-Elektronik Tokio/Dresden, 12. Februar 2017. Ingenieure aus Japan und Sachsen entwickeln gemeinsam hauchdünne organische Solarzellen und Bildschirme, die sich direkt auf Werbeposter, Kartons und Papier drucken lassen. Außerdem arbeiten sie zusammen an dreidimensionaler (3D) organischer Elektronik, die sich auf runde und andere beliebig geformte Objekte aufbringen lässt. Derzeit tauschen sich Vertreter aus Sachsen und Nippon in Tokio über die Chancen und den stand dieser und weiterer Projekte aus, teilte das Technologienetzwerk „Organic Electronics Saxony“ aus Dresden mit. Beteiligt sind über 30 Partner.

Viel ist nicht geblieben von der aten Welt der Menschen und eigentlich kann man längst alles durch die Galaxis beamen - Roboterbotin ID 722 Yoko Suzuki (Megumi Kagurazaka, rechts) liefert dennoch die Pakete an die Alten aus. Abb.: REM

„Whispering Star“: Die Menschheit hat sich abgeschafft

Sion Sono reflektiert in Sci-Fi-Groteske Verlust und Erinnerung nach Fukushima Die Hölle ist ein einsamer Ort. Über Jahrzehnte hinweg gleicht ein Tag dem anderen. Die Unterschiede sind kaum wahrnehmbar: Von Samstag bis Montag tropft der Wasserhahn. Am Dienstag werden die Geräusche der Motten, die gegen die Lampenabdeckung fliegen, unüberhörbar. Am Mittwoch tropft der Hahn wieder. Am Donnerstag wird klar, dass der Bordcomputer innen und außen verwechselt, das Innere der Lampe für das ganze Weltall hält. Freitag: eine der Motten stirbt… Solch infernalisches Einerlei kann nur ein Ort wie das Paket-Raumschiff der Roboterin ID 722 Yoko Suzuki (Megumi Kagurazaka) in der japanischen Science-Fiction-Groteske „The Whispering Star“ ausbrüten.

Prof. Stefan Kaskel. Foto: Fraunhofer IWS

Superbatterien auf der Spur

Japaner ehren Energiespeicher-Forscher Stefan Kaskel von der TU Dresden mit Wissenschaftspreis Dresden, 26. Januar 2016. Der Chemiker Professor Stefan Kaskel von der Technischen Universität Dresden (TUD) erhält für seine wissenschaftlichen Arbeiten an neuen Energiespeicher-Materialien einen Preis der „Japan Society for the Promotion of Science” (JSPS). Die Auszeichnung ist mit einer vierwöchigen Forschungsreise nach Osaka in Japan dotiert. Stefan Kaskel wird diese Reise im Frühjahr 2016 antreten. Am „National Institute of Advanced Industrial Science and Technology” (AIST) in Osaka will er dabei den Experten Prof. Qiang Xu treffen. Er freue sich bereits darauf, sich mit Prof. Qiang Xu über neue Forschungsergebnisse in der chemischen Materialforschung auszutauschen, um Kooperationen mit Japan in der Batterieforschung zu intensivieren, sagte der Dresdner Wissenschaftler.

Hat jetzt viel zu spielen und zu forschen: Juniorprofessor Dr. Martin Roth Foto: Swen Reichhold, Uni Leipzig

Japaner spielen sozial, Europäer zocken Ego-Shooter

Professor Roth von Uni Leipzig untersucht Spezifika japanischer Videospielkulturen – und hat nun 4500 Spiele geschenkt bekommen Leipzig, 30. Juni 2015. „Crysis“, „Battlefield“, „Wolfenstein“ – Computerspiele, die in Deutschland richtig gut ankommen, sind oft Egoshooter, in denen fleißig drauflos geballert wird. Anders in Japan, dessen Hardware- und Spieleindustrie bis in die 1980er Jahre hinein noch das ganze Genre weltweit entscheidend mitgeprägt hatte, inzwischen aber eher eigene Wege geht: Spiele nämlich, die dort für den einheimischen Markt produziert werden, sind oft eher an sozialer Interaktion zwischen den Nutzern ausgerichtet, Dating-Spiele zum Beispiel. Außerdem haben im Land der aufgehenden Sonne auch Fantasie-Rollenspiele und auf die erzählerische Dimension ausgerichtete Titel eine viel größere Bedeutung als im Westen. Das hat Junior-Professor Martin Roth von der Uni Leipzig eingeschätzt. Der Japanologe hat jetzt von der „Computer Entertainment Rating Organization“ (CERO) aus Tokyo rund 4500 Videospiele japanische Herkunft geschenkt bekommen, die er in den nun gemeinsam mit seinen Studenten durchspielen und erforschen will.

Grafix (Helix): Ude, Wikipedia, Montage: h, gemeinfrei

Extinction: Globales Ränkespiel nach Evolutionssprung

Kazuaki Takano haut in seinem Thriller kaum verkappt auf die Folter-Regierung Bush drauf Den Weltuntergang zeichnen Romanautoren gern in den brennendsten Farben: als Atomkrieg, Meteoriten-Einschlag, Pandemie oder Umweltkatastrophe. In „Extinction“ spielt der Japaner Kazuaki Takano ein sonst eher selten diskutiertes Szenario durch: Was passiert, wenn die Evolution einen Sprung macht und ein Wesen geboren wird, das in seiner Intelligenz und seinen Fähigkeiten normalen Menschen weit voraus ist? Das potenziell im Stande wäre, die menschliche Spezies auszurotten? Zumindest US-Präsident Burns reagiert in Takanos Thriller ziemlich allergisch: Er schickt ein Söldner-Kommando um den erfahrenen Veteranen Jonathan Yeager los, um diesen Übermenschen im afrikanischen Busch auszulöschen – samt der ganzen Sippschaft. Doch Burns ist offensichtlich nicht der einzige, der in diesem globalen Schachspiel seine Figuren zieht. Denn zeitgleich bekommt im fernen Japan der Nachwuchsforscher Kento Kago den Auftrag, ein Heilmittel für eine extrem seltene Krankheit zu entwickeln. Dieses Forschungsprojekt hat, wie Kento schließlich erkennt, über drei Ecken mit jenem Überwesen in Afrika zu tun. Und wie es scheint, zieht da eine weitere unbekannte Instanz im Hintergrund ihre Strippen…