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Rosa Kameraautos bereiten Glasfaser-Ausbau vor

Mit dem "T-Car" sammelt die Telekom Bilder und andere Sensordaten vom Straßenverlauf. Foto: Deutsche Telekom

Mit dem „T-Car“ sammelt die Telekom Bilder und andere Sensordaten vom Straßenverlauf. Foto: Deutsche Telekom

Fahrzeuge liefern KI die Sensordaten für eine automatische Ausbau-Planung

Dresden, 2. Oktober 2023. Wenn Sie rosa Autos mit einem Kamera-Pilz auf dem Dach durch die Stadt fahren sehen, dann wundern Sie sich nicht: Google ist nicht etwa auf magenta umgeschwenkt, vielmehr sendet auch die Telekom regelmäßig eigene Fahrzeuge aus, die die Straßen fotografieren und ausmessen. Anders als der Suchmaschinen-Konzern stellt der deutsche Telekommunikations-Anbieter die Bilder aber nicht ins Internet, sondern erstellt damit automatisiert Stadtkarten für den Glasfaserausbau.

Bis 2026 über 230.000 km Glasfaser in Sachsen geplant

Etwa 80 Kilometer können diese Pilz-Autos pro Tag abfahren, erklärt der für technische Infrastrukturen zuständige Telekom-Produktionsleiter Steffen Hilbrich in Dresden. Solche Spezialfahrzeuge seien deutschlandweit im Einsatz. Sein in Dresden ansässiges und für den Glasfaser-Ausbau in ganz Ostdeutschland zuständiges Team kann sie bei Bedarf anfordern. Denn die Telekom hat sich gerade auch für Sachsen einiges vorgenommen: Bis 2026 will sie allein in den drei sächsischen Großstädten über 230.000 Haushalte mit Glasfasern ausstatten, um sie fürs Gigabit-Internet mit Geschwindigkeiten von 1000 Megabit je Sekunden und mehr zu ertüchtigen. In Dresden beispielsweise stehen 110.000 Kilometer Lichtleiterkabel auf der Agenda und in Leipizig 120.000. Weitere Ausbauprojekte hat die Telekom auch in den kleineren Städten wie Bautzen (11.000 Kilometer) vor.

Mit dem "T-Car" sammelt die Telekom Bilder und andere Sensordaten vom Straßenverlauf. Foto: Deutsche Telekom

Mit dem „T-Car“ sammelt die Telekom Bilder und andere Sensordaten vom Straßenverlauf. Foto: Deutsche Telekom

KI hilft bei Entscheidung, wo eine Fräsnut im Asphalt reicht und wo Tiefbau nötig ist

Und weil dieser Ausbau teuer – je nach Bauweise zehn Euro pro Meter oder mehrere Hundert manchmal sogar Tausend -, setzt die Telekom für die Vorplanung eben auch auf die Pilzautos. Die ermitteln in den Ausbaustraßen, wo zum Beispiel Häuser, Bäume und andere Hindernisse stehen, wo feste Gehwege oder simple Grünstreifen verlaufen. Die Bilder und Sensordaten übermittelt das Auto dann an eine „Künstliche Intelligenz“ (KI) in der Rechnerwolke und die generiert daraus dann Ausbauvorschläge: wo womöglich per Microtrenching-Technik eine kleine Fuge in den Asphalt gefräst werden kann oder wo ein Bagger ran muss.

Nicht zuletzt helfen die automatisiert erstellten Karten auch bei der nachträglichen Dokumentation, wo was verlegt worden ist – was wiederum wichtig ist, wenn zum Beispiel die Stadtwerke oder sonst wer die Fußwege oder Straßen erneut aufreißen will.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: Telekom-Auskünfte

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt