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Bezahlen per Handy immer beliebter

Immer mehr Deutsche bezahlen per Handy. Grafik: Eco

Immer mehr Deutsche bezahlen per Handy. Grafik: Eco

Jeder Vierte zahlt inzwischen an der Kasse mit dem Telefon

Köln, 9. August 2023. Fast jeder vierte Deutsche (22,5 %) bezahlt Einkäufe im Supermarkt, beim Bäcker oder anderswo wenigstens gelegentlich mit dem Handy. Das sind etwa doppelt so viele wie noch vor vier Jahren. Dies geht aus einer „Civey“-Umfrage im Auftrag des „Eco Verband der Internetwirtschaft“ aus Köln hervor.

Auch Bezahlen per Smartwatch möglich

Auf noch höhere Werte war der deutschen Digitalverband „Bitkom“ bei einer Umfrage gekommen: Demnach bezahlen sogar 46 Prozent der Deutschen zumindest ab und zu mit mobilen Endgeräten – hier sind allerdings die Nutzer von intelligenten Uhren („Smartwatches“) mit eingerechnet.

Eco-Verband: Bequeme und sichere Lösung setzt sich durch

„Mobile Payment setzt sich immer stärker durch, da es eine der komfortabelsten und sichersten Zahlungsmethoden überhaupt ist“, meint Eco-Sicherheitsexperte Markus Schaffrin. Denn das Mobiltelefon haben die allermeisten Deutschen ohnehin meist zur Hand, während Bargeld oder Bankkarte erst mal aus dem Portemonnaie gezogen werden müssen. Dagegen reicht es beim Handy-Bezahlen, das Smartphone kurz an den Kartenleser an der Kasse zu halten.

Was braucht man fürs Bezahlen per Handy?

Voraussetzung ist, dass der Nutzer eine digitale Geldbörse („Wallet“) wie „Apple Pay“ oder „Google Pay“ auf seinem Telefon eingerichtet und mit einer Bankkarte, Kreditkarte oder einem Paypal-Konto verknüpft hat. In der Regel wird der Bezahlvorgang über „Near Field Communication“ abgewickelt, daher muss der NFC-Funk im Handy aktiviert sein. Außerdem muss die jeweilige Laden-Kasse das Handy-Bezahlen unterstützen. Aber dies ist inzwischen fast überall dort möglich, wo auch Bank- und Kreditkarten akzeptiert werden.

60 % haben Bildschirmsperre aktiviert

Sicherer als Bargeld oder Karte ist das Handy-Bezahlen immer dann, wenn die Nutzer ihr Mobiltelefon beziehungsweise den Geldtransfer biometrisch oder per Code geschützt haben. Dann nämlich sind unbefugte Zahlungen durch Diebe kaum möglich, selbst wenn ihnen das Mobiltelefon in die Hände fällt. „Vor jedem Bezahlvorgang ist eine Authentifizierung nötig, etwa mittel Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder PIN“, erklärt Schaffrin. „So kann nur der Besitzer oder die Besitzerin des Gerätes die Transaktion auslösen.“ Laut der Umfrage haben 60,4 Prozent eine Bildschirmsperre aktiviert, die vor dem Bezahlen per Fingerabdruck oder PIN-Code gelöst wird.

Der Eco-Verband gibt dazu 6 Sicherheitstipps:

  • Richten Sie regelmäßige Updates ein, damit immer alle Sicherheitsupdates durchgeführt werden, die eventuelle Sicherheitslücken schließen.
  • Richten Sie auf ihren mobilen Geräten eine Displaysperre ein, möglichst mit einem biometrischen Verfahren wie Gesichtserkennung oder Fingerabdruck. Möglich ist auch ein Entsperr-Code, der jedoch nicht leicht zu erraten sein sollte und mit niemandem geteilt werden darf.
  • Aktivieren Sie im Vorfeld die Standortermittlung ihres Gerätes – „Wo ist?“ bei iOS oder die Funktion „Standortermittlung“ bei Android. So lässt sich das Smartphone bei Diebstahl oder Verlust orten, sperren und alle Daten darauf löschen.
  • Wollen Sie eine Bezahl-App neu installieren, dann laden Sie diese nur aus vertrauenswürdigen Quellen – etwa den Apple App Store oder den Google Play Store.
  • Laden Sie Bezahl-Apps nicht über öffentliche WLAN-Netze, denn hier fällt es Cyberkriminellen leicht, sensible Daten abzufangen. Verwenden Sie alternativ das Mobilfunknetz oder in öffentlichen WLAN-Netzen ein VPN (Virtual Private Network).
  • Fügen Sie der virtuellen Brieftasche (Wallet) auf ihrem Handy nur solche Karten hinzu, die Sie auch wirklich im Alltag brauchen, um im Falle des Geräteverlustes das Risiko zu minimieren.
  • Sollten Sie Ihr Handy verlieren oder wurde es gestohlen, dann deaktivieren Sie die in der Bezahlapp hinterlegte Zahlungsmethode – bei einer Bezahlkarte über den zentralen Sperr-Notruf 116116. Hier finden Sie eine Liste der angeschlossenen Anbieter.

Autor: hw

Quellen: Eco, Bitkom

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt