Über 1000 Mitmach-Aktionen, Vorträge und Führungen
Dresden, 22. Juni 2023. Sollten wir Kunst lieber schnell essen, bevor sie schlecht wird? Wie sieht eine künstliche Gehirnzelle aus? Wieviel starke Frauen und Männer braucht es, um einen Lkw wegzuziehen? Wo in Sachsen kann ich eine Goldmine finden? Wird das noch was mit der holografischen Prinzessin Leia aus „Starwars“? Diese und weitere Fragen Zehntausender Neugieriger wollen Forscher und andere findige Köpfe am 30. Juni 2023 zur 20. Dresdner Wissenschaftsnacht zu beantworten. Rund 50 Hochschulen, Institute, Hightech-Firmen und anderer Akteure haben über 1000 Mitmach-Angebote, Vorlesungen und Führungen vorbereitet.
Viele Programmpunkte für Kinder und Familien
Darunter sind auch 361 englischsprachige Angebote für internationale Besucher und Zugezogene. Und fast jede zweite Offerte richtet sich besonders an Kinder und die ganze Familie: Wasserstoff-Rennautos flitzen im Fraunhofer-Werkzeuginstitut IWU um die Wette, im Trefftz-Bau der TU singt der Fuchs Mathe-Songs, Magic Andy zaubert im Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme mit Feuer, Eis und Licht – und bei Zeiss am Fritz-Foerster-Platz können die lieben Kleinen ihre Spielzeuge im 3D-Scanner einlesen. Insgesamt 17 Forschungsorte sind neu in diesem Jahr, darunter beispielsweise die Chipfirma „Renesas“, die „Carl Zeiss Digital Innovation“ und „Sachsenenergie“.
Kulti ist neu dabei, auch die Nordroute lohnt sich
Neu als Veranstaltungsort hinzugekommen ist der Kulturpalast, in den seit kurzem das Wissenschaftsforum „Cosmo“ residiert. Dort zeigt beispielsweise die Hochschule für Bildende Künste unter anderem sehr vergängliche Kunst, wie Rektor Prof. Oliver Kossack angekündigt: Kompostierbare Werke beispielsweise, aber auch essbare Artefakte aus dem 3D-Drucker. Interessant dürfte neben dem Hauptschauplätzen wie eben Kulti und TU-Campus Süd auch die Nordroute sein, die nicht immer angeboten wird. Dort locken Infineon (virtuelle Reinraum-Tour) und andere Chipfirmen, aber auch die Senckenberg-Sammlungen zum Besuch ein.
Unterhaltsame Nachwuchs-Akquise
Für die Veranstalter vom Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“ ist die Wissenschaftsnacht einerseits eine Chance für die vielen Wissenschaftler der Stadt, ihre Arbeit allgemeinverständlich ihren Nachbarn im Stadtteil und einem richtig breiten Publikum vorzustellen. Anderseits ist das Forschungsfestival aber auch dafür gedacht, junge und ältere Menschen für eine Karriere in den Naturwissenschaften, Hochtechnologie-Schmieden und andere wissensaffinen Orten von Dresden zu begeistern – ausgelassene Nachwuchs-Akquise in Zeiten eines wachsenden Fachkräftemangels gewissermaßen. „Wissenschaft ist kein Elfenbeinturm – zumindest nicht in Dresden“, betont daher auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). „Seit nunmehr 20 Jahren pflegen wir mit der Wissenschaftsnacht den Austausch zwischen den Forschungseinrichtungen und den Menschen hier. Das sorgt nicht nur für gute Unterhaltung, sondern auch für begeisterte Nachwuchsforscherinnen und -forscher.“
Strahlkraft über Dresden hinaus
Vor Corona besuchten bis zu 39.000 Menschen die Dresdner Wissenschaftsnacht – von der pandemischen Unterbrechung hat sich das Festival noch nicht ganz erholt. Zum Neustart 2022 kamen rund 32.000 Gäste. Die Strahlkraft reicht aber auf jeden Fall über die sächsische Landeshauptstadt hinaus, meint Organisatorin Anja Habelt: „Der Hauptteil der Gäste kommt aus Dresden. Aber es kommen immer auch viele aus dem Umland.“
Praktische Besucherinfos:
- Preis: Der Eintritt ist kostenlos.
- Wann? Die Wissenschaftsnacht beginnt am Freitag, 17 Uhr, und endet an den meisten Veranstaltungsorten gegen Mitternacht. Zu den letzten Veranstaltungen gehört ein Picknick zum Sonnenaufgang im Forstbotanischen Garten Tharandt.
- Programm: Das ist hier im Netz zu finden
- Wie komme ich hin?
Wer auf dem Weg von oder zur Wissenschaftsnacht ist, braucht zwischen 16 Uhr und 1 Uhr am Folgetag in den Verkehrsmitteln der DVB kein Ticket zu lösen.
Der Takt wird verstärkt und Sonderlinien kommen hinzu:
– Sonderlinie N6 (Bus) – Plauen – Felsenkeller verkehrt aller 45 Minuten
– Sonderlinie N7 (Bus) – Bahnhof Klotzsche – Robert Bosch-Ring verkehrt aller 30 Minuten
– Sonderlinie N8 (Straßenbahn) – Plauen – Pirnaischer Platz – Augsburger Straße – Tolkewitz verkehrt aller 30 Minuten
– Straßenbahnlinie 7 und die Buslinien 61, 62, 66 und 85 verkehren verstärkt
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: PK und Netzauftritt der Wissenschaftsnacht-Veranstalter, Oiger-Archiv
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