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Zeissianer entwickeln ihre Software im Metaversum

ZDI-Chef Alfred Mönch (links) und Manager Sven Jänicke erläutern das für Globalfoundries realisierte "Heimdall"-Projekt. Im Hintergrund sind "Foups" genannten Chipscheiben-Transporter zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

ZDI-Chef Alfred Mönch (links) und Manager Sven Jänicke vor einem der großen Monitore, über die die Zeiss-Teams oft standort-übergreifend kommunizieren. Foto: Heiko Weckbrodt

In seinem Anbau realisiert die ZDI Dresden neue Konzepte für die Team-Kollaboration über Standort-Grenzen hinweg

Dresden, 22. März 2023. Zeiss will seinen bereits wachsenden Erweiterungsbau in Dresden ganz auf den Arbeitsalltag von Entwickler-Teams zuschneiden, die über mehrere Städte und Ländergrenzen hinweg zusammenarbeiten. „Das Gebäude soll vor allem eine sehr multifunktionale Nutzung ermöglichen, damit wir uns jederzeit an die sich rasant verändernden Arbeitswelten anpassen können“, betont Alfred Mönch, der Chef von „Zeiss Digital Innovation“ (ZDI), die den Anbau im Frühjahr 2023 beziehen will.

Räume lassen sich schnell vergrößern und verkleinern

Weil die temporären Zeiss-Teams je nach Projekt mal größer oder kleiner und unterschiedlich zusammengesetzt sind, sollen sich auch die Räume schnell vergrößern oder verkleinern lassen. „So werden pro Etage jeweils zwei Räume durch eine schallgedämpfte Faltwand getrennt, so dass man sie bei Bedarf zu einem Raum mit bis zu neun Arbeitsplätzen vereinen kann“, berichtet Zeiss. Auch werden Kameras und Bildschirme so platziert, dass sich verteilte Kollektive in Metaversum-ähnlichen virtuellen Konferenzräumen rasch treffen können. Auch doppelte Böden mit allerlei Daten- und Stromkabeln dienen diesem Zweck.

Winkelkomplex entsteht

Insgesamt wird der Neubau 22 Meter lang, rund 17 Meter tief und 21 Meter hoch, berichten die Zeissianer. Geplant sei eine Aluminiumblech-Fassade mit bodentiefen Fenstern. Und weil der Altbau am Dresdner Fritz-Foerster-Platz, in dem die ZDI jetzt ihren Hauptsitz hat, denkmalgeschützt ist, schmiegt sich der gesamte Anbau an das ursprüngliche Gebäude an. Dadurch entsteht ein neuer Winkel an der Nürnberger Straße. Die Bauarbeiter werden beide Schenkel dieses so entstehenden V-förmigen Komplexes über mehrere Durchbrüche in den einzelnen Etagen verbinden: Alt- und Neubau sollen ein organisches Ganzes bilden – ähnlich wie beim „Neue Arbeitswelten“-Konzept, in dem die Grenzen zwischen physisch präsenten und virtuell zugeschalteten Teammitgliedern immer mehr verschwimmen.

Starke Nachfrage für Digitalisierungs-Software der Dresdner Zeiss-Tochter

Mit dem Neubau reagiert Zeiss auf die gute Auftragslage für seine Dresdner Tochter. Die ist aus der „Saxonia Systems“ hervorgegangen und hat sich auf Spezialsoftware für Unternehmen spezialisiert, die unter anderem „Industrie 4.0“-Lösungen und andere Digitalisierungs-Vorhaben der Kunden unterstützt. Derzeit hat die ZDI 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standorten in Dresden, München, Berlin, Leipzig, Görlitz, Miskolc (Ungarn) und Budapest (Ungarn). In den kommenden Jahren soll das Unternehmen auf über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen. Über den Anbau hinaus, der derzeit gleich neben dem Uni-Campus in die Höhe wächst, ist später noch ein weiteres Neubau in Dresden geplant. Für beide Bauprojekte kalkuliert Zeiss einen zweistelligen Millionenbetrag ein.

Autor: hw

Quelle: ZDI, Oiger.de

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt