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Leipziger Chemikerin entwickelt billige Cannabis-Synthese

Mikroskop, Forschung. Foto: Heiko Weckbrodt

Foto: Heiko Weckbrodt

Uni berichtet von hoher THC-Ausbeute

Leipzig, 18. Mai 2023. Um psychoaktive Drogen einfacher für Medikamente einsetzen zu können, hat die Chemikerin Caroline Dorsch gemeinsam mit Prof. Dr. Christoph Schneider von der Uni Leipzig eine neue Synthese-Methode für cis-Tetrahydrocannabinol (THC) entwickelt. Das ist jener Wirkstoff, der auch in der Cannabis-Pflanze vorkommt. Das hat die Universität Leipzig mitgeteilt.

Zwar gab es auch schon in der Vergangenheit künstliche Herstellungsmethoden für Cannabis-Wirkstoffe. Die sind laut Uni-Angaben jedoch sehr langwierig und kompliziert. Der nun gefundene Syntheseweg sei weit unkomplizierter und billiger. Mit der neuen Methode könne der Stoff „in hoher Gesamtausbeute und exzellenten optischen Reinheiten“ synthetisiert werden.

Gut gegen Schmerzen und Fallsucht

Dies soll indes nicht Kiffer-Parties erleichtern, sondern die Beschwerden kranker Menschen lindern: „Cannabinoide können eine Vielzahl von Effekten im Körper auslösen, zum Beispiel als Schmerzmittel, Antipsychotikum oder Antiepileptikum“, betont Dorsch. „Allerdings befinden sich aktuell nur wenige Cannabinoide auf dem pharmazeutischen Markt. Die Verschreibung von natürlichen Cannabisprodukten gilt bisweilen als Ausnahme.“ Ihr neuer Syntheseweg soll die Produktion von THC-haltigen Medikamenten erleichtern. Abgesehen davon zielt ihre Methode ohnehin auf den milderen Cannabis-Wirkstoff cis-THC, der nicht so starke psychoaktive Effekte hat wie trans-THC.

Quelle: Uni Leipzig

Wissenschaftliche Publikation:

Caroline Dorsch und Prof. Dr. Christoph Schneider: „Brønsted Acid Catalyzed Asymmetric Synthesis of cis-Tetrahydrocannabinoids“, in: „Angewandte Chemie“, Fundstelle: doi.org/10.1002/ange.202302475

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt