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Heiterblick vergibt Straßenbahn-Auftrag an Alstom Görlitz

Schweißer bei Alstom. Themenbild: Samuel Dhote für Alstom

Schweißer bei Alstom. Themenbild: Samuel Dhote für Alstom

Waggonbauer sollen für 30 Millionen Euro zunächst 25 Rohbauten fertigen

Görlitz/Leipzig, 24. März 2023. Das Görlitzer Alstom-Werk wird einen Großteil der Straßenbahnen bauen, die dann das Leipziger Unternehmen „Heiterblick“ fertigstellen und an die Städte Leipzig, Görlitz und Zwickau ausliefern will. Einen entsprechenden Auftrag über 30 Millionen Euro habe Heiterblick nun an Alstom erteilt, informierte die sächsische Staatskanzlei bei einem Besuch von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in Görlitz.

Besonderes Interesse der Landesregierung

Demnach fertigt Alstom Görlitz zunächst die Rohbauten für 25 Straßenbahn-Fahrzeuge, die für den Leipziger Stadtverkehr gedacht sind. Der Auftrag hat für Sachsen besondere wirtschaftspolitische Bedeutung: Die Landesregierung will einerseits, dass der ostsächsische Alstom-Standort erhalten bleibt. Anderseits sind damit Hoffnungen verbunden, die einst sehr starke sächsische Straßenbahn-Industrie wiederzubeleben. Denn neben der nun vereinbarten Order arbeiten Unternehmen wie „Heiterblick“ in Leipzig, „Hörmann Vehicle Engineering“ aus Chemnitz, „Flexiva Automation & Robotik“ aus Amtsberg und weitere Protagonisten an neuen Straßenbahntechnologien, beispielsweise an hochautomatisierten Trams und an Wasserstoff-Straßenbahnen.

Minister drängt auf Investitionen bei Alstom

Alstom Sachsen wiederum geht auf die Standorte des VEB Waggonbau Görlitz und den Nachwende-Verbund „Deutsche Waggonbau AG“ zurück, die erst von Bombardier, dann von Alstom übernommen wurden und deren Fortbestand immer wieder wackelte. Erst vor wenigen Tagen hatten sich Geschäftsleitung und Betriebsrat prinzipiell über die Zukunft der Waggonbaustandorte Görlitz und Bautzen geeinigt. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) forderte nun Investitionszusagen von Alstom für die Werke in Ostsachsen. „Ich möchte, dass wir weiter in Europa Bahntechnik produzieren und konkurrenzfähig zu Wettbewerbern, etwa aus China, bleiben“, argumentierte der Minister. „Der Bedarf für moderne und nachhaltige Bahntechnik aus Sachsen ist vorhanden, das Knowhow haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Görlitz und in Bautzen.“

Autor: hw

Quellen: SSK, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt