TU Dresden setzt auf auf dielektrische Elastomere statt Magnet und Membran
Dresden, 7. Juli 2022. Um Kopfhörer weiter zu verkleinern und resistent gegen starke Magnetfelder zu machen, haben Forscher der Dresdner Uni nun Lautsprecher aus künstlichen Muskeln entwickelt. Statt Magnetspulen und Membranen erzeugen hier dielektrische Elastomer-Kunststoffe die Töne. Diese Technologie wird künftig ultraleichte und hocheffiziente Kopfhörer ermöglichen, die zum Beispiel auch neben Magnetresonanztomographen und anderen Geräten mit starken Feldern funktionieren, teilte die Technische Universität Dresden (TUD) mit.
Hoher Wirkungsgrad versprochen
„Unsere Lautsprecher bieten bereits eine beeindruckende Wiedergabequalität“, betonte außerdem Entwickler Petko Bakardjiev. „Durch den Einsatz unserer neuen Technologie können Lautsprecher hergestellt werden, die nicht nur sehr leicht sind, sondern auch einen bereits zehnfach höheren Wirkungsgrad gegenüber herkömmlichen elektrodynamischen Lautsprechern aufweisen.“ Diese Kunstmuskel-Systeme sind vor allem für den mobilen Einsatz gedacht. Da sie zudem räumlich den Schall aussenden können, könnten sie in Zukunft auch Kirchen, Bahnhöfe und andere öffentliche Räume besser und verständlicher als bisher beschallen.
Bosch hat zuvor andere Tontechnologie-Firma aus Dresden übernommen
Bakardjievs Schallquellentechnologie basiert auf dielektrischen Elastomeren, die elektrische Energie direkt in mechanische Arbeit umwandeln. Sie ist nicht die erste Innovation auf diese Sektor aus Sachsen: Dresdner Fraunhofer-Ausgründung „Arioso“ hatte in den vergangenen Jahren elektrostatische Kopfhörer-Lautsprecher entwickelt. Die kommen ebenfalls ohne Magneten aus, beruhen aber nicht auf künstlichen Muskeln, sondern winzigen Silizium-Lamellen. Die lassen sich auch noch stark verkleinern und eignen sich für heute gängige Chipproduktions-Technologien. Inzwischen hat Bosch diese Dresdner Firma aufgekauft.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: TUD, Oiger-Archiv
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