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3,6 Millionen Euro für Carbonbeton und Kreislaufwirtschaft

Fraunhofer-Experten forschen am THM in Freiberg auch an elektrochemischen Verfahren für das Rohstoffrecycling von Batteriematerialien. Foto: Fraunhofer IKTS

Rohstoffrecycling ist seit jeher in Sachsen ein Forschungsthema gewesen – hier ein Beispiel aus Freiberg mit Batteriematerialien. Foto: Fraunhofer IKTS

Wirtschaftsministerium stuft „Circular Saxony“ und C³ als Innovationscluster ein

Dresden/Chemnitz, 7. Juli 2022. Um die Arbeit an neuen Leichtbaumaterialien und einer besseren Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und die Resultate in die Praxis zu transferieren, hat der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) für zwei Netzwerke als „Innovationscluster“ eingestuft und ihnen über 3,6 Millionen Euro zugesagt: Der Kreislaufwirtschafts-Verbund „Circular Saxony“ bekommt 1,48 Millionen Euro vom Freistaat, das Carbonbeton-Konsortium „C³ Saxony“ weitere 2,15 Millionen Euro. Das geht aus einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums hervor.

„Circular Saxony“: Wiederverwerten statt wegwerfen

Der Verbund „Circular Saxony“ bemühe sich „um den stärkeren Einsatz umweltschonender Technologien sowie die Wiederverwertung und Reparatur von Materialien und Systemen“, begründete Dulig den Zuschlag. „So trägt Circular Saxony dazu bei, dass die sächsische Wirtschaft klimaneutral und die Rohstoffversorgung langfristig gesichert wird.“ Der in Chemnitz ansässige Trägerverein „Circular MTC“ kooperiert dabei mit dem bereits etablierten sächsischen Energietechnik-Verband „Energy Saxony“,

Die Visualisierung zeigt, wie der "Cube" aus Karbonbeton aussehen soll. Gut zu sehen ist hier die "Twist" genannte Schale, die organisch von einer Mauer ins Dach übergeht. Dort sollen die Dämmplatten von Evonik plaziert werden. Visualisierung: C3

Die Visualisierung des „Cube“ aus Karbonbeton. Visualisierung: C3

„C³“: Leichter bauen ohne Stahl

„C³“ wiederum hat bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass der vor allem an der TU Dresden entwickelte Carbonbeton erhebliches Innovationspotenzial und Umweltschutz-Potenzial für die Baubranche birgt: Weil sie damit dünner bauen können, sparen Bauherren damit Zement – der traditionell wiederum viel Energie in der Herstellung frisst -, Gewicht und Wasser. Auch lassen sich die benötigten Carbonfasern mittlerweile aus dem Rohstoff „Lignin“ aus nachwachsendem Holz gewinnen. In Dresden haben Arbeiter mit dem Leichtbaumaterial, das mit Kohlenstofffasern statt Stahl bewehrt ist, beispielsweise die Carolabrücke über die bisherigen statischen Möglichkeiten hinaus verbreitert, ein komplettes Carbonbetonhaus gebaut und das Innere des Beyerbau der Uni damit saniert.

„Im Bereich Carbonbeton besitzt Sachsen einen Wissens- und Technologievorsprung“, betonte Dulig. „Den wollen wir ausbauen.“

Autor: hw

Quellen: SMWA, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt