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Erst 2 Prozent der Großunternehmen experimentieren mit Quantencomputern

IBM-Quantencomputer. Foto: Graham Carlow für IBM

IBM-Quantencomputer. Foto: Graham Carlow für IBM

Bitkom sieht aber große Zukunftsperspektiven für diese Technologie

Berlin, 10. Mai 2022. Zwei Prozent der deutschen Großunternehmen experimentieren derzeit mit Quantencomputern, deren Software und Anwendungsszenarien. Weitere 13 Prozent erwägen zumindest den Einsatz dieser Technologie. Das hat eine Umfrage von „Bitkom Research“ im Auftrag des deutschen Digitalwirtschaftsverbandes „Bitkom“ aus Berlin ergeben.

Verbandspräsident hält einen echten Neuanfang in der Informationstechnologie für möglich

„Quantencomputing hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht und gewinnt aktuell an wirtschaftlicher Relevanz“, betonte Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die potenziellen Anwendungsfelder sind vielfältig und reichen von der Entwicklung neuer Materialien über die Lieferkettenoptimierung bis hin zur Voraussage von Finanzkrisen.“ Berg sieht auch neue Chancen für die Bundesrepublik im internationalen Wettbewerb der Technologiestandorte. „Quantencomputing ist eine der wichtigsten Grundlagentechnologien. Nachdem Deutschland in der traditionellen IT den Anschluss an die USA und China verloren hatte, bietet Quantencomputing die Chance auf einen echten Neuanfang. In der Quantentechnologie sind alle wieder zurück auf Start, und diese einmalige Chance muss Deutschland nutzen.“

In Quantencomputern sind die kleinsten Informationseinheiten nicht duale Bits, sondern Qubits. Das heißt, statt nur 0 oder 1 können sie gleichzeitig mehrere Zustände annehmen. Weil sei gewissermaßen mehrere Lösungen für ein Problem gleichzeitig „ausprobieren“ können, sind sie bei vielen Simulationen, Faktor-Zerlegungen und anderen Rechenaufgaben herkömmlichen Digitalcomputern deutlich überlegen. Bisher stecken die Quantencomputer aber noch in den Kinderschuhen, haben nur wenige Qubits und müssen zumeist sehr aufwendig gekühlt werden.

Autor: hw

Quellen: Bitkom, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt