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IfW-Ökonomen: Autarkiekurs kann für EU teuer werden

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Foto: Heiko Weckbrodt

Kiel, 30. Juli 2021. Wenn sich die EU wirtschaftlich stärker vom Rest der Welt abnabelt, um autarker zu werden und Wertschöpfung nach Europa zurückzuholen, wie seit der Corona-Krise und Donald Trumps Handelskriegen viel diskutiert, dann kann das teuer werden. Das haben Ökonomen vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel eingeschätzt. „Ein solches Abkoppeln der EU von internationalen Lieferketten oder auch nur von China würde die EU-Staaten jedoch hunderte Milliarden Euro kosten.“ Und weiter: „Würden sich Europas Handelspartner wehren und im Gegenzug vergleichbare Maßnahmen einleiten, wüchse der Verlust auf rund 870 Mrd. Euro oder 5,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.“

Dies hätte auch Auswirkungen auf die Menschen in Europa, warnt Prof. Alexander Sandkamp vom IfW: „Würde sich die EU auch nur teilweise von internationalen Liefernetzen abkoppeln, würde das den Lebensstandard der Menschen sowohl in der EU als auch bei ihren Handelspartnern deutlich verschlechtern. Neue Handelsbarrieren sollten deshalb unbedingt vermieden werden.“

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: IfW

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt