Elektronikriese begrüßt Großforschungspläne für Lausitz, verweist aber auf Verkehrsprobleme
Dresden/Görlitz, 14. Mai 2021. Das Mikroelektronik-Unternehmen „Globalfoundries“ begrüßt die Vorschläge wissenschaftlicher Institute aus Dresden und Chemnitz, neue technologieorientierte Großforschungszentren in der sächsischen Lausitz anzusiedeln. Dazu gehört beispielsweise das Konzept des Dresdner Organikelektronik-Papstes Prof. Karl Leo von der TU Dresden, in der Lausitz ein „Saxonian Institute of Technology“ zu etablieren, wie auch der Plan von Prof. Harald Kuhn vom Chemnitzer Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme (Enas), bei Görlitz ein großes Nanoelektronik-Forschungszentrum einzurichten.
„Wir begrüßen alles, was im Umkreis von etwa 150 Kilometern um Dresden die Mikroelektronik stärkt“, betonte der Dresdner Globalfoundries-Sprecher Jens Drews. Allerdings sei die Lausitz für Vorhaben dieser Größenordnung noch zu schlecht verkehrstechnisch erschlossen. „Da bedarf es einer neuen Schnellbahnverbindung, mit der man binnen 30 Minuten von Dresden nach Görlitz kommt und die im weiteren Verlauf auch nach Breslau führen sollte.“
Mit dem Highspeed-Zug weiter bis nach Breslau
Solch ein Highspeed-Zug sei wichtig, um internationale Spitzenkräfte samt Familien nach Sachsen und in die Lausitz zu locken. Zudem könne solch eine schnelle Verbindung helfen, solch ein Großforschungszentrum eng mit der polnischen Wissenschaft und Wirtschaft zu vernetzen.
Insgesamt hatten Wissenschaftler aus Sachsen beim Freistaat und beim Bundesforschungsministerium rund vier Dutzend Vorschläge für neue Großforschungszentren eingereicht. Voraussichtlich im Herbst 2021 werden die Geldgeber des Wettbewerbs „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ bekannt geben, welche zwei Konzepte in den Braunkohle-Ausstiegsregionen um Leipzig und in der Lausitz realisiert werden. Sie können mit je 170 Millionen Euro pro Jahr rechnen und sollen insgesamt 3000 neue Jobs schaffen.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Globalfoundries, Oiger-Archiv
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