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Dresdner Magnetkühl-Experte Gottschall ausgezeichnet

Dr. Tino Gottschall. Foto: R. Weisflog für das HZDR

Dr. Tino Gottschall. Foto: R. Weisflog für das HZDR

Nicholas-Kurti-Wissenschaftspreis würdigt Arbeit des Helmholtz-Forschers an magnetokalorischen Materialien

Dresden/Oxford, 7. Mai 2021. Für seine Forschungen an modernen Magnet-Kühltechniken bekommt Dr. Tino Gottschall vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) den „Nicholas-Kurti-Wissenschaftspreis 2021“ vom Wissenschaftsgeräte-Hersteller „Oxford Instruments“. Das haben das HZDR und Oxford Instruments heute angekündigt.

Arbeiten die Kühlschränke der Zukunft mit Magneten statt Kompressoren?

Dr. Gottschall forscht als Gruppenleiter am Hochfeldlabor Dresden des HZDR an sogenannten magnetokalorischen Materialien, die ihre Temperaturen verändern, wenn sie ein Magnetfeld spüren. Diese Elemente und Legierungen eignen sich daher für neuartige Kühltechniken, die ohne die Kompressoren heutiger Kühlschränke auskommen. Mögliche Einsatzfelder sind in Zukunft umweltfreundlicher arbeitende Supermarkt-Kühltruhen, effektivere Kühltransporter, Elektronik-Kühlungen, aber auch Wasserstoff-Verflüssiger für richtig tiefe Temperaturen. „Neue Verfahren wie die magnetische Kühlung könnten diese Belastung für Klima und Umwelt minimieren“, sind die HZDR-Wissenschaftler überzeugt.

Tino Gottschall hatte an der TU Darmstadt promoviert und sich dort 2019 auch an der Ausgründung der der Magnetkühltechnik-Firma „Magnotherm“ beteiligt. Seit 2017 forscht er in Dresden-Rossendorf. Der Nicholas-Kurti-Wissenschaftspreis, den er nun bekommt, ist nach dem Oxforder Ultratieftemperaturphysik-Pionier Nicholas Kurti (1908-1998) benannt.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: HZDR, Oxford Instruments

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt