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Wieder Chefwechsel bei Globalfoundries Dresden

Manfred Horstmann wird zum 1. Oktober 2020 Chef von Globalfoundries Dresden. Foto: Globalfoundries Dresden

Manfred Horstmann wird zum 1. Oktober 2020 Chef von Globalfoundries Dresden. Foto: Globalfoundries Dresden

Horstmann folgt auf Morgenstern – Mutterkonzern kündigt weiteren Ausbau der Fabrik an

Dresden, 16. September 2020. Keine drei Jahre war der Chemiker Thomas Morgenstern Chef von Globalfoundries Dresden – nun verlässt er das Halbleiter-Unternehmen. Sein Nachfolger wird am 1. Oktober 2020 der Physiker Manfred Horstmann, der die Fabrik auch weiter ausbauen soll. Das geht aus einer Mitteilung von Globalfoundries Dresden hervor.

Physiker hält über 100 Patente

Manfred Horstmann hatte an der RWTH Aachen und am Forschungszentrum Jülich Physik studiert und dann auch promoviert. Ab 1997 war er für AMD Dresden tätig – den US-Prozessorkonzern gehörte damals die Halbleiterfabrik, die heute vom US-amerikanischen Chip-Auftragsfertiger Globalfoundries betrieben wird. Den Unternehmensangaben ist zu entnehmen, dass der neue Mann an der Spitze auch wissenschaftlich erfolgreich ist, er soll über 100 Patente halten. Zuletzt war Horstmann Technologie- und Fertigungschef im Dresdner Globalfoundries-Werk.

Globalfoundries Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Globalfoundries Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Globalfoundries will Kapazitäten in Dresden erweitern

„Manfred Horstmann ist seit 23 Jahren am Standort tätig und damit ein Mann der ersten Stunde unseres Dresdner Werkes“, betonte GF-Vize-Seniorpräsident Kay Chai Ang. „Als Technologiechef haben seine Teams und er maßgeblich zur gelungenen Neuausrichtung des Standortes in den vergangenen Jahren beigetragen.“ Horstmann werde nun den Standort-Ausbau leiten. „Das Werk ist zurzeit voll ausgelastet und wir sind dabei, die Kapazitäten des Dresdner Werkes in den nächsten Jahren zu erweitern“, kündigte Ang an.

Chipfabrik hat schon viele Chefwechsel erlebt

Bereits in der Vergangenheit hatte es eine recht starke Fluktuation auf dem Chefsessel des Dresdner Chipwerkes gegeben, vor allem nach dem Rücktritt von Hans Deppe im Jahr 2009. Ihm folgten Jim Doran, Elke Eckstein, Kay Chai Ang, Elke Eckstein, Rutger Wijburg und eben Thomas Morgenstern. Letzterer hatte das Dresdner Werk neu ausgerichtet und unter anderem auch als Zulieferer für Automobilelektronik profiliert.

Thomas Morgenstern. Foto: Globalfoundries Dresden

Thomas Morgenstern. Foto: Globalfoundries Dresden

Ãœber Globalfoundries Dresden

Das Dresdner Werk beschäftigt rund 3200 Mitarbeiter und ist mit 52.000 Quadratmetern Reinraumfläche eine der größten Mikroelektronik-Fabriken in Europa. Eigentümer ist die arabische Investment-Gesellschaft „Mubadala Technology“ aus Abu Dhabi. Die Dresdner Fabrik ist auf Chips in der sogenannten FD-SOI-Architektur spezialisiert, die vor allem auf sparsamen Stromverbrauch optimiert ist. Das Unternehmen hatte einige Zeit gebraucht, um für diese besondere Halbleiter-Version genug Kunden zu finden.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Globalfoundries, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt