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Investor aus China steckt 38 Millionen Euro in Autozulieferer „Joynext“

Autonome Autos erkennen einander auf der Straße -. ein Funktionsbeispiel für V2X. Grafik: Joynext

Autonome Autos erkennen einander auf der Straße -. ein Funktionsbeispiel für V2X. Grafik: Joynext

Unternehmen aus Ningbo und Dresden will durch 5G-Mobilfunkblasen Autounfälle vermeiden

Dresden/Ningbo/Peking, 29. Juli 2020. Der chinesisch-deutsche Automobilzulieferer „Joynext bekommt eine Kapitalspritze: Die Risikokapitalisten der teilstaatlichen „State Development & Investment Corporation“ (SDIC) aus Peking investieren 300 Millionen Yuan (rund 38 Millionen Euro) in die auf Autovernetzung spezialisierte Tochter von „Joyson Electronics“. Das hat die Dresdner Entwicklungszentrum von Joynext heute mitgeteilt.

Joynext-Hauptquartier in China. Foto. Joynext

Joynext-Hauptquartier in China. Foto: Joynext

Chinesen hoffen auch auf internationale Marktchancen für ihre Autos

Mit dem Geld will Joynext einerseits internationale Märkte für chinesische Automobiltechnik erschließen. Anderseits wollen die Ingenieure neue Autos mit dem reaktionsschnellen Mobilfunk der 5. Generation (5G) so vernetzen, dass sie zum Beispiel andere Autos, aber auch Fußgänger erkennen und Unfälle vermeiden. Diese Vernetzungstechnik nennt sich 5G-V2X, wobei „5G“ für den eingesetzten Mobilfunk-Standard steht und „V2X“ für das Konzept, jegliche Vehikel („V“) mit beliebigen anderen mobilen oder festen Objekten („X“) zu verbinden – beispielsweise mit anderen Autos, stationären Verkehrstelematik-Anlagen und anderen Verkehrsteilnehmern.

Demonstrator eines IVI-Systems der JOYNEXT GmbH. Foto: Joynext

Demonstrator eines IVI-Systems der JOYNEXT GmbH. Foto: Joynext

5G-V2X soll „Schwachstelle des modernen Verkehrs“ ausmerzen

„Unfälle werden heutzutage häufig von ungeschützten und unbeteiligten Verkehrsteilnehmern verursacht“, betonte das Unternehmen. „Solche Unfälle gelten als die Schwachstelle des modernen Verkehrs, an der Joynext mit der 5G-V2X-Technologie als wirksame Ergänzung ansetzen möchte, um diese Unfälle weitestgehend zu vermeiden und gleichzeitig die Verkehrseffizienz deutlich zu verbessern.“

Über Joynext

Joynext hat seinen Hauptsitz in Ningbo in China, sein europäisches Entwicklungszentrum befindet sich in Dresden (ehemals Technisat und Preh). Ein Teil des nun zugeschossenen Geldes werde in die Projekte der Vorentwicklung von Joynext in Dresden fließen, erklärte das Unternehmen. Insgesamt beschäftigt Joynext rund 1200 Mitarbeiter weltweit. Spezialisiert ist es auf die Entwicklung und Produktion von Unterhaltungselektronik, Navigationssystemen und Netzwerktechnik für Autos.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Joynext Dresden, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt