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Fraunhofer Dresden arbeitet an Magneten aus dem 3D-Drucker

Dr. Lindemann leitet die neue Forschungsgruppe für "weichmagnetische Werkstoffe" am Fraunhofer-IFAM in Dresden. Sie setzt dort auch Anlagen für die additive Fertigung ein. Foto: Fraunhofer-IFAM Dresden

Dr. Inge Lindemann leitet die neue Forschungsgruppe für „weichmagnetische Werkstoffe“ am Fraunhofer-IFAM in Dresden. Sie setzt dort auch Anlagen für die additive Fertigung ein. Foto: Fraunhofer-IFAM Dresden

Neue Forschungsabteilung arbeitet an Spezialwerkstoffen für Magnetkerne und sparsame E-Motoren

Dresden, 29. Juli 2020. Fraunhofer Dresden arbeitet nun an neuen Werkstoffen, die dafür sorgen sollen, dass Auto-Elektromotoren, Lautsprecher und andere elektromagnetische Geräte und Maschinen künftig weniger Strom verplempern. Dafür baut das „Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung“ (Ifam) nun eine Forschungsabteilung „Weichmagnetische Werkstoffe“ auf. Als Chefin der neuen Gruppe hat das Institut Dr. Inge Lindemann angeworben, die unter anderem auf Pulvermetallurgie und industrielle 3D-Drucker spezialisiert ist.

Querschnittsaufgabe für ganze Fraunhofer-Gesellschaft

„Die pulvertechnologische Prozessierung weichmagnetischer Werkstoffe ist für die gesamte Fraunhofer-Gesellschaft ein neues Forschungsthema, das aufgrund seiner wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanz besonders gefördert wird“, betonte das Ifam. „Die Anwendungsfelder der Materialien reichen von Elektromotoren für die Elektromobilität über Wechselrichter in Solaranlagen bis hin zu magnetischer Abschirmung.“ Da solche Maschinen vieltausendfach in der Wirtschaft und in Haushalten im Einsatz sind, könnten sich aus den neuen Werkstoffen ganz erhebliche Stromeinsparungen und Umweltschutzeffekte ergeben.

9 % der Energie durch Wandlungen verplempert

Laut Expertenschätzungen gehen im Durchschnitt neun Prozent aller erzeugten elektrischen Energie bei Umwandlungen und Weiterleitung verloren. Dazu zählen auch die Energieverluste in Magnetkernen. Viele Hartmagneten in Spulen und E-Motoren wollen die sächsischen Fraunhofer-Forscher ersetzen: durch effizientere und leicht magnetisierbare weichmagnetische Metalllegierungen oder Keramiken, die sich mit „Additiven Fertigungsanlagen“ ähnlich wie im klassischen 3D-Drucker passgenau erzeugen lassen.

Autor: hw

Quelle: Fraunhofer IFAM, Wikipedia

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt