Verband: Sächsische Betriebe haben auf allgemeinen Wunsch die Maskenproduktion hochgefahren – nun darf man sie nicht im Regen stehen lassen.
Chemnitz, 22. Mai 2020. Die sächsische Textilindustrie fordert Abnahmegarantien für die Masken, deren Produktion die hiesigen Betriebe auf allgemeinen Wunsch in der Corona-Krise aufgebaut hatten. „Unsere Firmen haben sich in sensationell kurzer Zeit auf die Anforderungen eingestellt, die sich aus der Corona-Krise ergaben“, argumentierte Hauptgeschäftsführer Jenz Otto vom „Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie“ (VTI) aus Chemnitz. „Nun liegt es an Politik und Behörden, am einschlägigen Medizinfachhandel und an den Einkaufsentscheidern im Gesundheitswesen, diese Produkte zu ordern.“
70 ostdeutsche Unternehmen haben in der Krisen auf Masken umgestellt
Laut Otto hatten seit Beginn der Corona-Epidemie im März rund 70 ostdeutsche Hersteller die Produktion von Mund-Nasen-Masken, Schutzmasken und andere Gesundheitstextilien gestartet oder ausgebaut. Dies sei mit der Entwicklung spezieller Technologien, kostspieligen Tests und Zertifizierungen verbunden gewesen, so der VTI-Hauptgeschäftsführer. Daher sei es nur fair, wenn Behörden, Krankenhäuser und andere Institutionen ihren Maskenbedarf demnächst wieder in China decken, wie vor der Krise, sondern die gewünschte einheimische Produktion unterstützen – auch wenn die wegen der ganz anderen Auflagen und Rahmenbedingungen in Europa teurer sei als in Fernost.
Auch Zulieferer hängen an der neuen Masken-Produktion
Zudem hängen an der neuen Maskenproduktion nicht nur die Textilbetriebe selbst, sondern auch Maschinenbau-Unternehmen und andere Zulieferer, die die Fertigung erst möglich gemacht haben. Ein Beispiel dafür ist der Anlagenbauer „Xenon“ aus Dresden, der während der Corona-Krise für das Textilunternehmen „Norafin“ aus Mildenau eigens eine hochautomatisierte Masken-Produktionslinie entwickelt hatte.
VTI: Wer Qualität aus der Region haben will, muss auch bereit sein, den Preis dafür zu zahlen
„Wer Qualität und zuverlässigen Lieferservice quasi in persönlicher Reichweite will, der muss sich mit dem hiesigen Preisniveau und mit Mindestabnahmemengen arrangieren“, betonte der Verband. „Die Beschaffer von Bundes-, Landes- und Landkreisbehörden sollten hierbei mit gutem Beispiel vorangehen und jetzt entsprechende Verträge abschließen.“
Autor: Oiger
Quelle: VTI
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