Maschinenbau, Medizin & Biotech, News, zAufi

Xenon und Norafin kurbeln eigene Schutzmasken-Produktion in Sachsen an

Das Maskottchen von Xenon ist eine Roboterin. Zwar arbeitet das Dresdner Unternehmen nicht wirklich mit humanoiden Robotern, rechnet aber damit, das solche künstlichen Arbeitskollegen in vielen Fabriken Einzug halten werden. Visualisierung: Xenon

Das Maskottchen von Xenon. Visualisierung: Xenon

Hochautomatisierte Linie soll Millionen deutsche FFP2-Masken herstellen

Dresden/Mildenau, 30. April 2020. Um in Konsequenz aus der Corona-Krise eine international konkurrenzfähige Schutzmasken-Produktion in Sachsen aufzubauen, haben sich der Dresdner Anlagenbauer „Xenon“ und das Textilunternehmen „Norafin“ aus Mildenau zusammengetan. Sie wollen gemeinsam eine Linie installieren, die bis zu zwei Millionen Schutzmasken der Klasse „FFP2“ fertigen kann. Das geht aus einer Mitteilung des sächsischen Innovationsnetzwerkes „Futuresax“ hervor.

Maschinen- und Textil-Expertise kommen zusammen

Demnach hat Xenon in seinem chinesischen Tochterwerk eine Pilotanlage für eine vollautomatische Maskenproduktion konstruiert, die nun nach Sachsen gebracht wird. In Dresden haben die Ingenieure derweil auch eine Verpackungsmaschine dafür entwickelt. Parallel dazu hat Norafin begonnen, zunächst einfache Mund-Nasen-Masken aus wasserstrahlverfestigten Vliesstoffen herzustellen. Gemeinsam entwickeln sie nun eine sächsische FFP2-Atemschutzmaske „CPA-Maske Nora F“, die im Sommer durch die Dekra zertifiziert werden soll. Bereits ab Mai soll die vollautomatische Anlage serienbereit und lieferfähig sein.

Bis zu 2 Millionen Masken pro Monat möglich

„Als nächsten Schritt werden wir die sächsischen Anlagen zur Maskenproduktion in Serie bauen. Mit so einer Xenon-Anlage können an sieben Tagen die Woche im Dreischichtbetrieb bis zu zwei Millionen FFP2-Schutzmasken pro Monat gefertigt werden“, betonte Xenon-Chef Tobias Reissmann. „Der für die Zertifizierung erforderliche Forschungsstand ist bereits sehr weit fortgeschritten, da wir im April in einen eigenen Filterprüfstand investiert haben und die Entwicklung damit täglich vorantreiben“, ergänzte Norafin-Chef André Lang.

Sachsen will Selbstversorger werden

„Ich finde es wunderbar, dass sich sächsische Unternehmen zu dieser Kooperation gefunden haben und den großen Bedarf an Masken decken helfen“, lobte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) die Initiative. „Der weltweite Mangel an Schutzausrüstung zeigt, wie wichtig es ist, auch als Selbstversorger auftreten zu können.“

Autor: Oiger

Quellen: Futuresax, Xenon, Norafin

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt