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Sachsens Cyber-Polizisten ermitteln gegen Corona-Phisher

Prinzip Massen-E-Mail: Selbst wenn nur ein Prozent der Angeschriebenen auf die betrügerischen Mails anspringt, haben die Phisher schon einen Gewinn. Foto: Steffen Sledz, Wikipedia, cc3-Lizenz, bearbeitet: hw

Prinzip Massen-E-Mail: Selbst wenn nur ein Prozent der Angeschriebenen auf die betrügerischen Mails anspringt, haben die Phisher schon einen Gewinn. Foto: Steffen Sledz, Wikipedia, cc3-Lizenz, bearbeitet: hw

Betrüger bauten Förderseiten nach, um Firmendaten abzufassen und selbst zu kassieren

Dresden, 17. April 2020. Um die Betrüger zu finden, die nun auch in Sachsen versuchen,. Corona-Hilfsgelder illegal abzustauben, hat nun das „Cybercrime-Compentece-Center Sachsen“ (SN4C) im Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen. Das haben das LKA und die Generalstaatsanwaltschaft Sachsen heute mitgeteilt.

Ähnlicher Fall zuvor in NRW

Informationstechnologen der „Sächsischen Aufbaubank“ (SAB) waren gestern auf eine betrügerische Seite gestoßen, der der echten SAB-Internetpräsenz sab.sachsen.de täuschend echt nachgebaut war. Offensichtlich versuchten Kriminelle mit einer ähnlichen Masche wie in Nordrhein-Westfalen (NRW) vorzugehen: Dort hatten Cybergangster Daten von Firmen angegriffen, die Corona-Hilfe beim Land beantragen wollten, um diese Fördergelder dann selbst zu kassieren.

LKA: Wahrscheinlich noch keine großen Schäden entstanden

Während in NRW möglicherweise schon Geld abgeflossen war, als der Schwindel aufflog und das dortige Wirtschaftsministerium alle Auszahlungen stoppte, rechnet das LKA in Dresden bisher noch nicht mit größeren Schäden. Aber: „Ob bereits Auszahlungen von Fördergeldern vorgenommen wurden, die im Zusammenhang mit der Phishing-Website stehen, kann aktuell noch nicht gesagt werden“, hieß es in der staatsanwaltlichen Mitteilung.

Auszahlungen an Corona-Opfer gestoppt

Allerdings hat auch in Sachsen die SAB erst mal die Coronahilfe-Auszahlungen an Unternehmen prophylaktisch gestoppt. „Die Auszahlung der Soforthilfe-Zuschüsse des Bundes wird bis zur Klärung des Sachverhaltes gestoppt“, teilte die SAB mit. „Die Darlehen des Freistaates Sachsen sind davon nicht betroffen. Anträge können für beide Programme weiterhin gestellt werden.“

Inzwischen ist auch die Betrügerseite nicht mehr erreichbar. LKA und SAB appellierten an die Antragsteller, auf die genaue Schreibweise der echten Förderseite (sab.sachsen.de) zu achten, wenn Anträge im Netz ausgefüllt werden.

Autor: Oiger.de

Quellen: LKA Sachsen, SAB Sachsen

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt